Ölpreis steigt durch Iran-Angriffe auf Israel – Große Anspannung am Markt
Die geopolitische Lage im Nahen Osten hat sich dramatisch zugespitzt. Nachdem der Iran gestern etwa 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert hatte, stieg der Ölpreis deutlich an. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie schnell sich die Bedingungen am Ölmarkt ändern können. Noch am Vormittag war von einem fallenden Ölpreis die Rede, doch seit gestern Nachmittag hat sich das Blatt gewendet.
Angst vor Versorgungsengpässen treibt den Ölpreis
Die Angst vor möglichen Versorgungsengpässen hat den Terminmarkt für Öl in Aufruhr versetzt. Der Preis für US-Öl WTI ist seit gestern Nachmittag um gut 4 Dollar auf 71,48 Dollar gestiegen. Diese Preissteigerung reflektiert die Sorgen der Anleger, dass es zu Einschränkungen bei den Öl-Lieferungen aus der Region kommen könnte. Der Nahe Osten macht etwa ein Drittel der weltweiten Ölversorgung aus, weshalb jede Eskalation in dieser Region erhebliche Auswirkungen auf die globalen Märkte haben könnte.
Risiko einer Eskalation
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat bereits Vergeltung angekündigt, was die Spannungen weiter anheizt. Sollte die Situation weiter eskalieren, könnten die Ölpreise noch weiter steigen. Die Vergangenheit hat zwar gezeigt, dass sich Ängste über Versorgungseinschränkungen oft nicht bewahrheiteten, doch die aktuelle Lage könnte anders verlaufen. Der Iran hat bereits mit weiteren Angriffen gedroht, falls Israel Vergeltungsmaßnahmen ergreift.
Implikationen für andere Märkte
Die jüngste Eskalation hat nicht nur den Ölpreis beeinflusst. Auch die Vermögenswerte der Zufluchtsorte, darunter Anleihen, Gold und der US-Dollar, haben im Zuge der jüngsten Entwicklungen zugelegt. Die implizite Volatilität für den Brent-Ölpreis ist ebenfalls gestiegen, und die Optionsmärkte beginnen, ein höheres geopolitisches Risiko einzupreisen.
Historische Parallelen und aktuelle Entwicklungen
Obwohl Israel und der Iran seit dem Ausbruch des Krieges im Gazastreifen gegen die von Teheran unterstützte Hamas gegeneinander antreten, waren frühere Spitzen nur von kurzer Dauer. Es gab keine tatsächlichen Unterbrechungen der Ölförderung. Doch die aktuelle Situation könnte anders verlaufen. Laut RBC Capital Markets LLC könnte die Energieinfrastruktur zu einem Ziel für beide Seiten werden. Die iranischen Exportanlagen auf der Insel Kharg könnten angegriffen werden, und Teheran könnte Energieunternehmen ins Visier nehmen, um die Kosten zu internationalisieren.
OPEC+ und die globale Ölversorgung
Die OPEC+ wird heute ein Online-Treffen abhalten, um die globalen Ölmärkte zu überprüfen. Die Gruppe bereitet sich darauf vor, einen Teil ihrer stillgelegten Produktion ab Dezember wieder aufzunehmen. In den USA meldete das American Petroleum Institute gestern Abend, dass die landesweiten Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 1,5 Millionen Barrel zurückgegangen sind. Dies wäre der dritte wöchentliche Rückgang in Folge, wenn er durch offizielle Zahlen bestätigt wird.
Fazit
Die Situation am Ölmarkt ist derzeit äußerst angespannt. Es bleibt abzuwarten, ob Israel und Iran sich weiter hochschaukeln oder ob die Gegenschläge schnell abkühlen. Sollte die Lage weiter eskalieren, könnten die Ölpreise weiter steigen. Andernfalls könnte der aktuelle Preisanstieg schnell wieder in sich zusammenbrechen. Die kommenden Tage und Wochen werden entscheidend sein, um die weitere Entwicklung abzusehen.
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