Nord-Stream-Sprengung: Verabredungen zwischen Selenskyj und Duda?
Die Ermittlungen zur Sprengung der Nord-Stream-Pipelines im September 2022 haben eine neue Wendung genommen. Ein Haftbefehl gegen einen Ukrainer und Berichte über eine mögliche staatliche Einmischung der Ukraine werfen Fragen auf. Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes, August Hanning, erklärte gegenüber der Welt, er gehe von einer Zusammenarbeit Polens und der Ukraine bei der Vorbereitung des Anschlags aus. „Ich glaube, dass es Verabredungen zwischen Präsident Selenskyj und Duda gab, den Anschlag auszuführen,“ so Hanning.
Neue Enthüllungen und Reaktionen
Das Wall Street Journal veröffentlichte einen Bericht, wonach der ukrainische Präsident Selenskyj den Anschlag auf die Pipelines zunächst genehmigt haben soll. Später habe er auf Forderung der CIA den Auftrag widerrufen. Kiew bestreitet eine Beteiligung vehement. Mychailo Podoljak, ein Berater Selenskyjs, wies die Vorwürfe zurück und vermutete stattdessen eine Beteiligung Russlands. „So eine Tat kann nur mit großen technischen und finanziellen Ressourcen ausgeführt werden. Und wer hatte all das zum Zeitpunkt des Anschlags? Nur Russland,“ erklärte Podoljak.
Haftbefehl gegen Ukrainer
Die Bundesanwaltschaft hat im Juni einen Haftbefehl gegen einen Ukrainer erlassen. Polnische Behörden gaben an, dass der Tatverdächtige im Juli zurück in die Ukraine gereist sei. Hanning behauptete, Polen habe „kein Interesse an einem Erfolg der Ermittlungen,“ da das Land „massiv in die Vorbereitung des Anschlags involviert“ gewesen sei.
Politische Spannungen und internationale Ermittlungen
Die Ermittlungen zur Nord-Stream-Sprengung sind von politischen Spannungen geprägt. Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner betonte, dass die Ermittlungen unabhängig geführt würden und keinen Einfluss auf die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine hätten. „Die Aufklärung des Sabotageaktes hat für die Bundesregierung höchste Priorität,“ sagte Büchner.
Die Explosionen und Lecks an den Nord-Stream-Pipelines haben fast zweijährige Ermittlungen nach sich gezogen. Die nun veröffentlichten Informationen stützen sich auf Hinweise eines ausländischen Nachrichtendienstes. Der Tatverdächtige, gegen den ein europäischer Haftbefehl vorliegt, soll sich zuletzt in Polen aufgehalten haben.
Verbindungen und Spekulationen
Die Ermittlungen führten in den vergangenen Jahren immer wieder auf falsche Fährten und in Sackgassen. Es gab Theorien über russische, ukrainische und US-Beteiligung. Bisherige Ermittlungen hatten eine Segeljacht im Visier, auf der Sprengstoffspuren entdeckt wurden. Die „Andromeda“ soll möglicherweise für den Transport des Sprengstoffs zum Einsatz gekommen sein. Der per Haftbefehl gesuchte Ukrainer soll Tauchlehrer sein.
Internationale Zusammenarbeit und Kritik
Deutschland, Schweden und Dänemark haben in dem Fall ermittelt. Schweden stellte im Februar 2024 die Ermittlungen ein, Wochen später folgte Dänemark. Deutschland könnte von den Erkenntnissen Schwedens profitieren, da Schweden gesammelte Ermittlungsunterlagen an deutsche Behörden weitergab.
Die Rolle Polens in den Ermittlungen bleibt umstritten. Die polnische Staatsanwaltschaft bestätigte, dass der Tatverdächtige „Anfang Juli die Grenze zwischen Polen und der Ukraine überquert“ habe. Polen wies auf angebliche Versäumnisse deutscher Behörden hin, da der Verdächtige nicht im Schengen-Register aufgeführt gewesen sei.
Die Aufklärung der Nord-Stream-Sprengung bleibt ein komplexes und politisch aufgeladenes Thema. Die Frage nach der Verantwortung und den Hintergründen des Anschlags wird die Ermittler und die internationale Gemeinschaft weiterhin beschäftigen.
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