Mocro-Mafia greift auf Deutschland über – Schwächen des Cannabis-Gesetzes als mögliche Starthilfe
Die seit den 1990er-Jahren in den Niederlanden präsente Mocro-Mafia scheint ihr Tätigkeitsfeld auf Deutschland ausgeweitet zu haben. Der Schwerpunkt liegt in Nordrhein-Westfalen. Das deutsche Cannabis-Gesetz, das mehr legale Nachfrage als legales Angebot schafft, könnte ihr entgegenkommen.
Explosion in Köln weckt Erinnerungen
Als Anfang Juli ein Sprengsatz in der Keupstraße in Köln detonierte, wurden bei vielen Anwohnern und Gewerbetreibenden Erinnerungen an den NSU-Terror wach. Schon bald stellte sich jedoch heraus, dass dieses Mal keine Neonazis hinter dem Verbrechen standen. Vielmehr kristallisierten sich Spuren heraus, die in Richtung der sogenannten Mocro-Mafia wiesen. Diese ist in den Niederlanden seit den 1990er-Jahren präsent und hat mit dem Handel von Cannabis ihre Macht aufgebaut. Mittlerweile sind jedoch Kokain-Konsumenten zu ihrer Haupteinnahmequelle geworden.
Blutiger Feldzug nach Cannabis-Diebstahl
Der Anschlag in Köln ist nicht der einzige seiner Art und auch nicht die einzige schwere Straftat, die sich mit der Mocro-Mafia in Verbindung bringen lässt. Wenige Tage nach dem Sprengstoffattentat beendete die Polizei in Köln eine Geiselnahme, bei der die Geiseln nach ihrer Befreiung eindeutige Folterspuren aufwiesen. Beide stammten aus einer arabischen Großfamilie. Weitere Sprengstoffattentate gab es auch in Engelskirchen und Duisburg.
Die Polizei geht davon aus, dass Größen der Mocro-Mafia bemerkt hätten, dass 300 Kilogramm Marihuana abhandengekommen seien. Der Verdacht des Diebstahls liege nahe. In dieser Situation habe man für einen Betrag von etwa 500 Euro Jugendliche aus prekären Verhältnissen mit Sprengstoffattentaten beauftragt.
Fehler der niederländischen Cannabis-Politik
Die Mocro-Mafia hat ihren Namen davon, dass ihre Gründer aus dem marokkanischen Einwanderermilieu der Niederlande stammen. In den Niederlanden hatte sie es verstanden, die Schwächen der dortigen Cannabis-Politik zu ihren Gunsten auszunutzen. Dort hatte man 1976 den Konsum kleiner Mengen an Marihuana zum Eigenbedarf legalisiert. Dies ermöglichte nicht nur Balkonanbau, sondern auch die Entstehung der sogenannten Coffee-Shops, die schon bald zum Anlaufpunkt von Cannabiskonsumenten aus halb Europa wurden.
Der entscheidende Konstruktionsfehler bestand darin, dass es den Coffee-Shops zwar erlaubt war, den Stoff legal abzugeben. Beschaffung und Vorratshaltung blieben jedoch illegal. Entsprechend mussten die Lieferungen über illegale Anbieter erfolgen. Dies verteuerte nicht nur den Stoff, sondern sicherte den Lieferanten einen lukrativen Einstieg ins Drogengeschäft.
Parallelen in Deutschland
In Deutschland könnten jetzt ebenfalls handwerkliche Unwägbarkeiten des Cannabis-Gesetzes niederländischen Syndikaten eine Marktchance eröffnen. Auch hier soll die Teillegalisierung den Schwarzmarkt und die illegalen Netzwerke austrocknen. Legal werden der Eigenanbau, der Konsum und der Betrieb sogenannter Cannabis-Clubs, die keinen Gewinn erzielen dürfen. Bürokratische Hürden hemmen jedoch den Aufbau dieser Clubs.
Der Konsum von Cannabis ist in Deutschland seit April legal – im Ausmaß von bis zu 50 Gramm zu Hause und bis zu 25 Gramm in der Öffentlichkeit. Auch der Anbau von bis zu drei Pflanzen ist gestattet, allerdings ist dieser mit Zeit verbunden. Die Anbauvereine dürfen erst seit 1. Juli tätig werden, doch die Etablierung vollzieht sich schleppend und bürokratisch.
Kritik an der Politik
Unternehmensberater und FDP-Politiker Hasso Mansfeld kritisiert, dass vor allem die Grünen eine Kommerzialisierung des Cannabishandels verhindern wollten. Er fasst die Situation folgendermaßen zusammen: „Die Industrie darf nicht, die Klubs können noch nicht.“ Da die Nachfrage jedoch schon da sei, hätten es die Syndikate leicht, diese mit ihrer vorhandenen Erfahrung und Infrastruktur zu bedienen.
Gewaltbereite Expansion
Die Mocro-Mafia scheut bei ihrer Expansion vor Gewalt nicht zurück. Dies zeigen nicht nur die jüngsten Fälle von Kriminalität in Deutschland. Auch in den Niederlanden selbst haben ihre Syndikate deutlich gemacht, dass sie selbst vor Mord nicht zurückschrecken. So sollen die Tötungsdelikte am Journalisten Peter de Vries 2021 sowie an einem mit diesem in Verbindung stehenden Kronzeugen, dessen Bruder und dessen Anwalt auf das Konto der Banden gehen. Mindestens 14 Unbeteiligte sollen in den Niederlanden zudem bereits Bandenkriegen im Milieu zum Opfer gefallen sein.
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