Migration in Hamburg: Zelte als letzter Ausweg?
In der Hansestadt Hamburg hat die Flüchtlingsproblematik einen neuen Höhepunkt erreicht. Nachdem bereits erste Migranten in den Hamburger Messehallen untergebracht wurden, sieht sich die Sozialbehörde gezwungen, nun auch auf Zelte als Notunterkünfte zurückzugreifen. Dies bestätigte eine Sprecherin der Behörde.
Zelte in Harburg und Bahrenfeld
Derzeit sind Zelte an zwei Standorten in den Stadtteilen Harburg und Bahrenfeld errichtet und teilweise bereits belegt. Sie dienten bereits im vergangenen Winter als Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge. Anfang der vergangenen Woche zogen Schutzsuchende in eine Messehalle ein, in der bis Ende Januar rund 470 Menschen untergebracht werden sollen.
Zustrom von Migranten hält an
Die Flüchtlingswelle nach Hamburg reißt indes nicht ab. Bis zum 20. Oktober sind weitere 160 Menschen in der Stadt angekommen, für 110 von ihnen musste die Stadt eine Herberge finden. Im September erreichten 210 Asylbewerber Hamburg. Über 150 von ihnen waren auf eine öffentliche Unterkunft angewiesen. Es wird erwartet, dass die Zahlen im November weiter ansteigen werden.
Auslastung der Kapazitäten bei 97 Prozent
Die Stadt Hamburg rechnet damit, bis zum Ende des Jahres noch 200 Menschen unterbringen zu müssen. Innensenator Andy Grote (SPD) äußerte sich zwar zuversichtlich, dass dies gelingen wird, warnte aber zugleich: „Es kann nicht immer so weitergehen.“ Die Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) bestätigte, dass eine Entspannung der Situation nicht absehbar sei und die Kapazitäten zu 97 Prozent ausgelastet seien.
Um den Zustrom bewältigen zu können, werden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, so die Behördensprecherin. Dazu zählen eine dichtere Belegung der Unterkünfte sowie die Nutzung weiterer Hotels und Pensionen. Es wird geprüft, ob auf einem Parkplatz an einem ehemaligen Telekom-Gebäude in Wandsbek Container für 300 bis 500 Menschen aufgestellt werden könnten. Die Behörde erwägt zudem, weitere Gewerbeimmobilien anzumieten oder zu kaufen.
Hamburg am Limit
Der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) räumte ein, dass die Stadt bei der Unterbringung von Geflüchteten mittlerweile ans Limit komme. Er betonte jedoch, dass Deutschland und Europa das Asylrecht garantieren könnten, wenn die irreguläre Migration zurückgedrängt würde. Er forderte stärkere Kontrollen an den europäischen Außengrenzen.
Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen der Hamburger Behörden ausreichen werden, um die anhaltende Flüchtlingswelle zu bewältigen. Angesichts der Auslastung der Kapazitäten und des anhaltenden Zustroms von Migranten scheint dies jedoch fraglich.
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