Massiver Stellenabbau bei ZF: Nürnberger Werk besonders betroffen
Der deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen AG hat einen weitreichenden Stellenabbau angekündigt, der insbesondere das Werk in Nürnberg hart treffen könnte. Laut dem Betriebsratsvorsitzenden Batuhan Cevik stehen bis zu 400 Arbeitsplätze auf der Kippe. Die Maßnahmen seien notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, so der Konzern. Diese Nachricht sorgt bei den Beschäftigten für erhebliche Unsicherheit und Besorgnis.
Die Hintergründe des Stellenabbaus
ZF, ein weltweit agierender Zulieferer für die Automobilindustrie, plant, bis zum Jahr 2028 in Deutschland bis zu 14.000 Stellen abzubauen. Diese drastischen Maßnahmen betreffen auch die fränkischen Standorte des Unternehmens, darunter Nürnberg, Schweinfurt und Aschaffenburg. In Nürnberg sind derzeit rund 1.200 Menschen beschäftigt, darunter etwa 130 Leiharbeiter, deren Verträge zum Jahresende wohl nicht verlängert werden.
Die Lage in Nürnberg
Besonders düster sieht es für die Leiharbeiter aus, doch auch festangestellte Mitarbeiter müssen um ihre Jobs bangen. "Nach meinem aktuellen Kenntnisstand könnten in Nürnberg knapp 400 Stellen in den kommenden zwei Jahren gestrichen werden," erklärte Cevik gegenüber den Nürnberger Nachrichten. Für das laufende Jahr sei die Streichung von 190 Stellen geplant, im nächsten Jahr sollen weitere 100 folgen. Insgesamt könnten es jedoch bis zu 400 Arbeitsplätze sein, die verloren gehen.
Öffentliche Reaktionen und Proteste
Die geplanten Stellenstreichungen haben bereits zu öffentlichen Protesten geführt. Am 10. September 2024 findet ein bundesweiter Aktionstag gegen den Personalabbau bei ZF statt. Sowohl in Nürnberg als auch in Schweinfurt sind vonseiten der IG Metall und der Belegschaft öffentlichkeitswirksame Kundgebungen geplant. Ziel ist es, auf die prekäre Lage der Beschäftigten aufmerksam zu machen und gegen die rigorosen Sparmaßnahmen zu protestieren.
Ungewisse Zukunft für die ZF-Beschäftigten
Die Situation in Nürnberg sei dramatischer als zunächst angenommen, so Cevik weiter. Die Auftragslage sinke, und die Schichten würden reduziert. Es werde schwer sein, so viele Arbeitsplätze allein durch Altersteilzeit abzubauen. "Ich befürchte, dass der Stellenabbau nicht in allen Fällen sozialverträglich erfolgt," äußerte sich Cevik besorgt.
Wettbewerbsfähigkeit als Hauptargument
ZF-Sprecherin Fabiola Wagner betonte, dass die notwendigen Stellenreduzierungen bisher aus einer übergeordneten Perspektive der Bereiche und Produktlinien betrachtet worden seien und noch nicht auf Standortebene. Dieser Prozess beginne jetzt, weswegen aktuell noch keine standortspezifischen Aussagen möglich seien. "Klar ist: Wir müssen gerade an den deutschen Standorten wettbewerbsfähiger werden," so Wagner gegenüber inFranken.de.
Ein kritischer Blick auf die Bundesregierung
Die aktuelle Lage bei ZF wirft auch ein kritisches Licht auf die deutsche Wirtschaftspolitik. Die Bundesregierung steht in der Verantwortung, wettbewerbsfähige Bedingungen zu schaffen, was jedoch nicht gerade ihre Stärke zu sein scheint. Die Unsicherheit und die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen deutsche Unternehmen konfrontiert sind, spiegeln sich in den drastischen Maßnahmen wider, die Unternehmen wie ZF ergreifen müssen.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche konkreten Maßnahmen zur Sicherung der Arbeitsplätze ergriffen werden können. Für die Beschäftigten bei ZF bleibt zu hoffen, dass sozialverträgliche Lösungen gefunden werden, um die Auswirkungen des Stellenabbaus abzumildern.
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