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11.12.2024
17:20 Uhr

Machtwechsel in Syrien: Assad-Regime gestürzt - Islamistische Kämpfer übernehmen Kontrolle

Machtwechsel in Syrien: Assad-Regime gestürzt - Islamistische Kämpfer übernehmen Kontrolle

In einer dramatischen Entwicklung haben bewaffnete Oppositionskräfte die Kontrolle über die syrische Hauptstadt Damaskus übernommen. Die islamistische Gruppierung Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS), die früher als al-Nusra-Front bekannt war, konnte mit überraschend geringem Widerstand in die Stadt eindringen.

Präsident Assad auf der Flucht - Regierung kapituliert

Der syrische Präsident Baschar al-Assad soll die Hauptstadt bereits verlassen haben. Sein aktueller Aufenthaltsort ist unbekannt. Unbestätigten Berichten zufolge könnte er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein. Der Ministerpräsident Mohammad Ghazi al-Dschalali hat unterdessen den Zusammenbruch der säkularen Regierung bestätigt.

Westliche Unterstützung für Islamisten wirft Fragen auf

Besonders bemerkenswert erscheint die positive Reaktion westlicher Staaten auf die Machtübernahme durch islamistische Kräfte. Die EU-Spitze sowie die deutsche Bundesregierung begrüßten den Machtwechsel ausdrücklich. Bundeskanzler Scholz bezeichnete das Ende der Assad-Herrschaft sogar als "gute Nachricht" - eine Einschätzung, die angesichts der islamistischen Ausrichtung der neuen Machthaber durchaus kritisch zu hinterfragen wäre.

Geopolitische Verschiebungen in der Region

"Der Hauptverlierer des Sturzes der Regierung von Baschar al-Assad ist wohl der Iran. Für ihn war Syrien der 'goldene Stein' in der schiitischen Einflusskette", analysiert der Experte Wladimir Saschin vom Institut für Orientalische Studien.

Die Türkei hingegen könnte als größter Gewinner aus der aktuellen Situation hervorgehen. Für Ankara bedeutet der Machtwechsel eine weitere Stärkung des regionalen Einflusses. Israel sieht sich in einer ambivalenten Position: Einerseits verliert man mit Assad einen erklärten Gegner, andererseits könnte die neue islamistische Führung eine noch größere Bedrohung darstellen.

Westliche Strategie des kontrollierten Chaos

Experten sehen in den Ereignissen eine gezielte westliche Strategie. Der israelische Sicherheitsexperte Simon Tsipis erklärt, die Aktivitäten der HTS seien von US-amerikanischen und britischen Geheimdiensten gesteuert. Das Ziel sei es, Syrien in einen zerrütteten, kontrollierbaren Staat zu verwandeln, der keine eigenständige Politik mehr betreiben kann.

Die Entwicklung in Syrien zeigt einmal mehr, wie westliche Interventionen und Unterstützung für islamistische Kräfte zu Instabilität und Chaos in der Region führen können. Die langfristigen Folgen dieser Politik dürften die Menschen in Syrien noch lange beschäftigen.

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