
Machtkampf in den USA: Fed-Chef Powell trotzt Trumps Zinssenkungsfantasien
Die Spannungen zwischen dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und dem Chef der Federal Reserve, Jerome Powell, drohen zu eskalieren. Der selbsternannte "Niedrigzinstyp" Trump und der auf Stabilität bedachte Notenbanker Powell steuern auf einen dramatischen Konflikt zu, der die Finanzmärkte erschüttern könnte.
Trumps unrealistische Zinsversprechen treffen auf wirtschaftliche Realität
Mit vollmundigen Versprechen von historisch niedrigen Zinssätzen hatte Trump im Wahlkampf gepunktet. Seine Forderung nach Nullzinsen oder gar negativen Zinssätzen erscheint jedoch angesichts der wirtschaftlichen Realität geradezu grotesk. Die US-Wirtschaft präsentiert sich robust, während die Kerninflation mit 2,8 Prozent deutlich über dem Fed-Zielwert von 2,0 Prozent liegt.
Die Ironie von Trumps eigener Politik
Besonders pikant: Ausgerechnet Trumps eigene politische Agenda könnte die erhofften Zinssenkungen torpedieren. Seine angekündigten Maßnahmen - von Zollerhöhungen bis hin zu massenhaften Abschiebungen - dürften als regelrechte Inflationstreiber wirken. Die Fed wäre dann gezwungen, die Zinsen auf dem aktuell hohen Niveau von 4,25 bis 4,5 Prozent zu belassen oder diese sogar anzuheben.
Powells Position unter Beschuss
"Das Risiko eines Konflikts zwischen der Trump-Administration und der Fed ist sehr hoch"
Diese Einschätzung des ehemaligen IWF-Chefökonomen Olivier Blanchard könnte sich als Untertreibung erweisen. Trump, bekannt für seine impulsive Art, hatte Powell bereits während seiner ersten Amtszeit öffentlich als "Dummkopf" bezeichnet und mit einem "Golfer verglichen, der nicht putten kann". Nun mehren sich die Stimmen, die sogar eine Entlassung Powells für möglich halten.
Die gefährlichen Folgen politischer Einmischung
Eine Untergrabung der Notenbank-Unabhängigkeit könnte fatale Konsequenzen haben. Verlieren die Märkte das Vertrauen in die Fähigkeit der Fed, die Inflation zu kontrollieren, droht eine gefährliche Spirale aus steigenden Preiserwartungen und tatsächlichen Preissteigerungen. Die Geschichte zeigt eindeutig: Länder mit unabhängigen Zentralbanken weisen in der Regel niedrigere Inflationsraten auf.
Wall Street in Alarmbereitschaft
Die Finanzmärkte haben ihre Erwartungen bereits deutlich nach unten korrigiert. Statt der ursprünglich erwarteten vier Zinssenkungen rechnen Experten nur noch mit einer einzigen Senkung im laufenden Jahr. Einige Analysten halten sogar Zinserhöhungen für möglich - ein Szenario, das Trump's Basis zweifellos in Rage versetzen würde.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Powell dem politischen Druck standhält und die Fed ihre Unabhängigkeit bewahren kann. Für die amerikanische Wirtschaft und die globalen Finanzmärkte steht dabei einiges auf dem Spiel.

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