Lebensmittelpreise explodieren: Der Einfluss des Klimawandels
Die Preise für Lebensmittel steigen unaufhörlich, und das nicht nur bei Luxusgütern wie Schokolade und Kaffee. Auch Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln und Getreide werden zunehmend teurer. Die Gründe hierfür sind vielfältig, doch ein zentraler Faktor ist der Klimawandel.
Extremwetter und Ernteausfälle
Viele Landwirte in der Region Ulm und Alb-Donau blicken auf eine miserable Ernte zurück. Extremes Wetter wie Hagelschäden und Hochwasser haben die Ernteerträge drastisch reduziert. Dies führt zu höheren Preisen für eine Vielzahl von Lebensmitteln.
Ein Beispiel hierfür ist die Chocolaterie Maya in Biberach. Annette Härle, eine der Betreiberinnen, berichtet, dass die Einkaufspreise für Kakao sich verdoppelt haben. „In den Anbaugebieten kämpfen die Bauern mit Dürre und Regenfällen, die zu Fäulnis führen. Das macht Kakao knapp und teuer,“ erklärt sie.
Kaffee: Das schwarze Gold in Gefahr
Auch der Preis für Kaffee steigt stetig. Marius Geiselhart von der Röstschmiede in Neu-Ulm beobachtet diese Entwicklung seit Jahren. „Nicht nur der Klimawandel, sondern auch Anbaufaktoren tragen zur Preissteigerung bei. Kaffee wird in den kommenden Jahren immer teurer werden,“ ist sich Geiselhart sicher.
Seine Prognose: Die beliebte Sorte Arabica wird zunehmend durch robustere Sorten wie Robusta ersetzt. Trotz der Preissteigerungen bleibt Geiselhart optimistisch: „Der Kaffee muss gut schmecken und die Kunden müssen den Mehrwert erkennen.“
Wein und Olivenöl: Weitere Opfer des Klimawandels
Ein Forschungsteam der französischen Ingenieurhochschule Bordeaux Sciences Agro warnt, dass Wein in Zukunft weniger nach frischen Früchten und mehr nach gekochtem Obst schmecken könnte. Steigende Temperaturen führen zu weniger Säure und mehr Zucker in den Trauben, was den Geschmack erheblich beeinflusst.
Auch Oliven und Olivenöl sind betroffen. Annalena Denninger-Maucher vom Landratsamt Alb-Donau-Kreis erklärt: „Alles, was viel Wasser braucht, wird künftig immer schwieriger anzubauen.“ Die extremen Wetterverhältnisse haben auch in Europa zu Missernten geführt, was die Verfügbarkeit und die Kosten für Lebensmittel beeinflusst.
Regionale Produkte als Lösung?
Denninger-Maucher und ihr Team setzen sich dafür ein, dass Verbraucher auf regionale und saisonale Produkte setzen. „Langfristig spart man nicht unbedingt, wenn man etwa seine Kartoffeln aus Afrika kauft. Auch dort kämpfen die Bauern mit den Folgen des Klimawandels,“ betont sie.
Durch Veranstaltungen und Infobroschüren informiert das Landratsamt die Endverbraucher über die Vorteile einer regionalen und saisonalen Ernährung. „Wir glauben fest daran, dass sich das Verhalten der Verbraucher ändern lässt, wenn man ihnen Zeit lässt und beratend zur Seite steht,“ sagt Denninger-Maucher.
Die Wertschätzung für Lebensmittel soll gesteigert werden, indem Verbraucher erfahren, wo die Produkte herkommen und wie sie angebaut werden. Dies könnte langfristig dazu beitragen, die Nachfrage nach regionalen Produkten zu erhöhen und die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren.
Die steigenden Lebensmittelpreise sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der Klimawandel uns alle betrifft. Es bleibt zu hoffen, dass durch bewussteren Konsum und eine stärkere Fokussierung auf regionale Produkte ein Teil der Probleme gelöst werden kann.
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