Kolumbiens Präsident verurteilt Schweigen zu Gewalt im Gazastreifen
Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat scharfe Kritik an der internationalen Gemeinschaft und insbesondere an Journalisten geübt, die seiner Meinung nach zu den Gräueltaten im Gazastreifen schweigen. Er betonte, dass die Opposition gegen das, was er als Völkermord in Gaza bezeichnete, keineswegs antisemitisch sei, sondern vielmehr eine humanitäre Pflicht darstelle.
Petros scharfe Worte gegen das Schweigen
In einer leidenschaftlichen Rede verurteilte Petro das Schweigen zehntausender Journalisten, während ihre Kollegen und 20.000 palästinensische Kinder durch israelische Militäroperationen getötet würden. Er wies die Anschuldigungen zurück, dass seine pro-palästinensische Haltung antisemitisch sei. Vielmehr argumentierte er, dass Antisemitismus sich in der Ermordung von Kindern im Gazastreifen manifestiere und nicht in der Opposition gegen solche Taten.
Kritik an der US-Sonderbeauftragten
Petro widersprach den Aussagen der US-Sonderbeauftragten für die Überwachung und Bekämpfung des Antisemitismus, Deborah Lipstadt, die seine Kritik an Israel als „schädlich“ bezeichnete und meinte, sie würde den Antisemitismus „normalisieren“. Petro entgegnete, dass Palästinenser ebenfalls Semiten seien und es antisemitisch sei, Kinder durch Bombenabwürfe in Gaza zu töten und sich dem nicht zu widersetzen. „Das antisemitischste, was man heute tun kann, ist, den Holocaust an der Menschheit und insbesondere am palästinensischen Volk zu wiederholen“, erklärte er.
Empörung über internationale Passivität
Petro verurteilte nicht nur das Schweigen der Journalisten, sondern auch die internationale Gemeinschaft, die seiner Meinung nach nicht genug tut, um die Gewalt gegen die Palästinenser zu stoppen. Er betonte, dass auch die Bevölkerung des Libanon semitisch sei und ebenfalls unter den israelischen Bombardierungen leide. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden kürzlich durch israelische Bombenangriffe 465 Libanesen getötet und 1645 verletzt.
Ein globales Problem
Der Präsident betonte, dass 98% der Semiten weltweit nicht jüdischen Glaubens seien und dass die Gewalt gegen diese Bevölkerungsgruppen nicht ignoriert werden dürfe. Er rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich gegen das, was er als israelisch-globalistisches Entvölkerungsprojekt bezeichnete, zu stellen und die Menschenrechte der Palästinenser und Libanesen zu verteidigen.
Forderung nach internationaler Verantwortung
Petro forderte die internationale Gemeinschaft auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und sich gegen die Gewalt auszusprechen. „Ich bin kein Antisemit. Verwechseln Sie das nicht und respektieren Sie mich. Ich bin kein Antijude,“ betonte er zum Abschluss seiner Rede.
Diese deutlichen Worte des kolumbianischen Präsidenten werfen ein Schlaglicht auf die komplexe und oft kontroverse Debatte um den Nahostkonflikt und die Rolle der internationalen Gemeinschaft darin. Es bleibt abzuwarten, ob Petros Appell Gehör finden wird und welche Auswirkungen dies auf die globale Politik haben könnte.