Kernenergie im Wandel: Von Tschernobyl zur klimafreundlichen Zukunftstechnologie
Die Geschichte der Kernenergie ist von dramatischen Rückschlägen geprägt, die das öffentliche Vertrauen in diese Technologie nachhaltig erschüttert haben. Doch aktuelle Analysen zeigen: Die Zeit könnte reif sein für eine Renaissance der Kernkraft als wichtiger Baustein einer CO2-armen Energieversorgung.
Der lange Schatten von Tschernobyl
Eine neue Studie des Tony Blair Institute (TBI) kommt zu einem bemerkenswerten Schluss: Hätte sich die Kernenergie nach der Tschernobyl-Katastrophe 1986 im gleichen Tempo weiterentwickelt wie zuvor, lägen die weltweiten CO2-Emissionen heute um etwa 6 Prozent niedriger. Die verheerenden Ereignisse in der damaligen Sowjetunion hätten jedoch zu einer weitgehend unbegründeten Angst in der Bevölkerung geführt.
Fakten statt Emotionen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während in den drei Jahrzehnten vor Tschernobyl über 400 Reaktoren in Betrieb genommen wurden, waren es in den fast drei Jahrzehnten danach weniger als 200. Viele Länder setzten stattdessen weiter auf fossile Energieträger wie Kohle und Gas - eine Entwicklung, die sich im Nachhinein als fataler Irrweg erweisen könnte.
Sicherheit im Vergleich
- Kohle: 24,6 Todesfälle pro Terawattstunde
- Öl: 18,4 Todesfälle pro Terawattstunde
- Erdgas: 2,8 Todesfälle pro Terawattstunde
- Kernenergie: 0,07 Todesfälle pro Terawattstunde
Moderne Kernkraft als Zukunftsoption
Die neueste Generation von Kernkraftwerken kann bis zu 80 Jahre betrieben werden - deutlich länger als Gas- oder Kohlekraftwerke. Anders als Wind- und Solaranlagen liefern sie zudem rund um die Uhr verlässlich Strom. Die Internationale Atomenergiebehörde bestätigt, dass Kernkraftwerke zu den sichersten industriellen Anlagen weltweit gehören.
"Eine neue Ära der Kernenergie beginnt. Ob sie Bestand hat, hängt davon ab, ob politische Entscheidungsträger bereit sind, ideologische Vorbehalte zu überwinden und Risiken auf Basis von Fakten zu bewerten", erklärt Tone Langengen, Hauptautorin der TBI-Studie.
Während die aktuelle Bundesregierung weiter auf einen ideologisch motivierten Atomausstieg setzt, zeigt sich international ein anderes Bild: Viele Länder erkennen zunehmend das Potential der Kernenergie für eine nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung. Es wäre an der Zeit, dass auch Deutschland seine dogmatische Haltung überdenkt und sich einer faktenbasierten Diskussion über die Rolle der Kernenergie öffnet.
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