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29.09.2024
11:53 Uhr

Kamala Harris' Wahlsieg könnte Aktienmärkte erschüttern – Anleihen als sicherer Hafen?

Kamala Harris' Wahlsieg könnte Aktienmärkte erschüttern – Anleihen als sicherer Hafen?

Inmitten des hitzigen Wahlkampfs in den USA, der am 5. November seinen Höhepunkt erreichen wird, werfen Investoren weltweit einen kritischen Blick auf die möglichen wirtschaftlichen Folgen eines Wahlsiegs der demokratischen Kandidatin Kamala Harris. Eine aktuelle Umfrage unter Anlageprofis zeigt eine deutliche Präferenz für den amtierenden Präsidenten Donald Trump, wenn es um die Zukunft der Aktienmärkte geht.

Trump oder Harris: Wer ist besser für die Börse?

Während Donald Trump oft mit steigenden Aktienkursen bei einem Wahlsieg wirbt, hält sich Kamala Harris mit solchen Aussagen zurück. Stattdessen kündigt sie Maßnahmen an, die bei Aktionären weniger beliebt sind, wie etwa höhere Kapitalertragssteuern. Laut einer Umfrage von Bloomberg Terminal glauben institutionelle Anleger, dass ein Sieg von Trump vorteilhafter für den Aktienmarkt sei.

Investorenpläne im Falle eines Wahlsiegs

Die Umfrage unter 340 Investoren ergab, dass etwa ein Drittel ihre Aktienengagements verringern würde, falls Harris die Präsidentschaftswahl für sich entscheiden sollte. Im Gegensatz dazu planen 50 Prozent der Befragten, ihr Engagement in Aktien zu erhöhen, wenn Trump gewinnt. Anders sieht es hingegen bei Anleihen aus: Hier wird ein Wahlsieg Harris' für höhere Kaufnachfrage sorgen. Fast 50 Prozent der befragten Geldanlageexperten würden ihre Anleihenbestände unter Trump reduzieren, während nur 23 Prozent dasselbe tun würden, wenn Harris siegt.

Aktienmarkt und Anleihen: Eine klare Trennung

Diese Ergebnisse verdeutlichen die unterschiedliche Marktstimmung in Bezug auf Aktien und Anleihen. Die Anleger scheinen mit einem stärkeren Aktienmarkt unter Trump zu rechnen, wobei mehr als ein Drittel angeben, dass sie ihr Aktienengagement im Falle seiner Amtsübernahme erhöhen wollen. Umgekehrt wird eine Harris-Präsidentschaft als vorteilhafter für Anleihen angesehen.

Historische Perspektive: Der Einfluss des Präsidenten

Obwohl die Umfrageergebnisse eine klare Tendenz zeigen, sollte man nicht vergessen, dass Aktien im Allgemeinen unabhängig von der politischen Führung steigen. Seit 1945 hat der S&P 500 unter Demokraten eine durchschnittliche jährliche Rendite von elf Prozent und unter Republikanern von sieben Prozent erzielt. Dieser Performanceunterschied hängt jedoch weniger mit der Parteizugehörigkeit des Präsidenten zusammen, sondern vielmehr mit makroökonomischen Faktoren wie der Geldpolitik der Fed oder der Konjunkturlage.

Finanzpolitik und Verschuldung: Ein Blick in die Zukunft

Abgesehen von den kurzfristigen Marktbewegungen wirft die Finanzpolitik der Kandidaten auch allgemeinere wirtschaftliche Bedenken auf. Sowohl von Harris als auch von Trump wird erwartet, dass sie die Kreditaufnahme des Bundes ausweiten werden. Trumps Plan, die Steuersenkungen von 2017 dauerhaft zu verlängern, würde die Schuldenquote der USA innerhalb des nächsten Jahrzehnts auf 142 Prozent des BIP ansteigen lassen. Trotz der Besorgnis über die steigende Verschuldung ist die Mehrheit der Umfrageteilnehmer weiterhin zuversichtlich, dass die USA unter der nächsten Regierung eine Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit vermeiden werden.

Technologischer Fortschritt: Ein Trumpf für die USA?

Unter den befragten Investoren herrscht ein bullishes Sentiment hinsichtlich der weiteren Entwicklung der US-Börsen. Zwei Drittel der institutionellen Anleger gehen davon aus, dass sich US-Aktien in den nächsten vier Jahren besser entwickeln werden als die globalen Märkte. Dies wird hauptsächlich mit dem anhaltenden Optimismus in Bezug auf technologische Fortschritte in Verbindung gesetzt. US-Unternehmen wie NVIDIA sind weltweit führend in Bereichen der künstlichen Intelligenz, was ein wichtiger Faktor für die Outperformance der Wall Street gegenüber den europäischen und asiatischen Märkten darstellt.

Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Märkte tatsächlich entwickeln und welche der beiden Kandidaten die besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bieten kann. Bis dahin bleibt die Unsicherheit hoch, und Investoren werden ihre Strategien entsprechend anpassen müssen.

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