Israel und Hisbollah im Eskalations-Modus – Biden will mit Netanjahu telefonieren
Seit über einem Jahr eskaliert der Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz im Nahen Osten. Die Situation verschärft sich zunehmend, und die Anzahl der Opfer steigt dramatisch. Am Dienstag wurden bei israelischen Angriffen auf den Libanon mindestens 36 Menschen getötet und 150 weitere verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Gleichzeitig feuerte die Hisbollah rund 180 Raketen auf Israel ab.
Biden will mit Netanjahu sprechen
US-Präsident Joe Biden plant, heute nach knapp zweimonatiger Funkstille mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu telefonieren. Dieser Schritt erfolgt angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags Israels gegen den Iran. Netanjahu soll sich am Dienstagabend mit israelischen Ministern und Militärs über die Art und den Umfang eines Angriffs abgestimmt haben.
Ministerium: Über 2.000 Menschen im Libanon getötet
Seit dem Beginn der Gefechte vor einem Jahr wurden laut offiziellen Angaben im Libanon mindestens 2.119 Menschen getötet und 10.019 weitere verletzt. Das libanesische Gesundheitsministerium unterscheidet dabei nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Kämpfern. Die israelische Luftwaffe hat ihre Angriffe auf Stellungen der Schiiten-Miliz erheblich ausgeweitet, allein am Dienstag wurden 137 israelische Luftangriffe registriert.
US-Reise von Israels Verteidigungsminister Galant verschoben
Die israelische Regierung hat einen geplanten Besuch von Verteidigungsminister Joav Galant in den USA kurzfristig abgesagt. Laut Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh wurde die Reise verschoben, da Netanjahu die Genehmigung verweigerte, solange das Sicherheitskabinett keine Entscheidung über eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff getroffen habe und der Regierungschef nicht mit Biden gesprochen habe.
Geheimgespräche mit Iran über Waffenstillstand
Berichten zufolge haben die USA und mehrere arabische Staaten geheime Gespräche mit dem Iran über einen Waffenstillstand aufgenommen. Israel ist derzeit nicht an diesen Gesprächen beteiligt, wurde jedoch darüber informiert. Der Iran hatte in der vergangenen Woche Israel mit rund 200 Raketen direkt angegriffen und unterstützt weiterhin die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon sowie die Huthi-Miliz im Jemen.
Ein ranghoher israelischer Beamter wurde zitiert: „Wir befinden uns derzeit in einer Position der Stärke. Ein Waffenstillstand müsste zu unseren Bedingungen vereinbart werden.“
Fazit
Die Lage im Nahen Osten bleibt angespannt. Während die Hisbollah und Israel weiterhin Raketen aufeinander abfeuern, versucht die internationale Diplomatie, einen Waffenstillstand zu erreichen. Ob das geplante Gespräch zwischen Biden und Netanjahu zu einer Deeskalation führen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Menschen im Libanon und in Israel weiterhin unter den täglichen Angriffen leiden.