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07.07.2024
06:59 Uhr

Insolvenz bei Motorrad-Ausstatter Kellermann aus Aachen: Ein Traditionsunternehmen in der Krise

Insolvenz bei Motorrad-Ausstatter Kellermann aus Aachen: Ein Traditionsunternehmen in der Krise

Die Warnblinker sind an: Der Aachener Hersteller für Motorradbeleuchtung, die Kellermann GmbH, hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der Betrieb wird zunächst ohne Einschränkungen weitergeführt.

Der Aachener Spezialist für Motorradbeleuchtung, die Kellermann GmbH, ist insolvent. Laut übereinstimmenden Medienberichten hat das Unternehmen einen Antrag auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung eingereicht. Das Amtsgericht Aachen hat sie derweil angeordnet und Rechtsanwalt Mark Boddenberg zum vorläufigen Sachwalter bestellt.

Insolvenz in Eigenverwaltung: Was bedeutet das?

Bei einer solchen speziellen Insolvenz bleibt die Geschäftsführung im Amt, erhält jedoch einen Juristen als Sachverwalter sowie einen Restrukturierungsspezialisten an die Seite gestellt. So soll etwa eine außergerichtliche Einigung mit den Gläubigern erzielt werden.

Die 1989 gegründete Firma Kellermann gilt als führend im Markt der Nachrüst-Blinker – das Unternehmen soll sogenannte „Mini-Blinker“ auf dem deutschen Markt etabliert haben, heißt es in Fachportalen. Die Produkte werden oft nur „Kellermänner“ genannt, schreibt „Speedweek.com“.

Ursachen der Insolvenz

Der Hauptgrund für die jetzige Insolvenz in Eigenregie seien die Folgen der Corona-Pandemie, die zu Umsatzeinbußen geführt hatte. Auch die anhaltende Konsumzurückhaltung im Zuge des Ukraine-Krieges als auch die gestiegene Inflation hatten dem Unternehmen zugesetzt.

Zusätzlich dürften Plagiate der Blinker aus Fernost der Firma Umsätze gekostet haben. Bereits 2013 hatte der Firmengründer Guido Kellermann mit einer spektakulären Aktion für Aufmerksamkeit gesorgt, schreibt „motorradonline.de“. Laut dem Bericht hatte er 1.900 Blinker-Plagiate von einem US-Kampfpanzer demonstrativ überrollen lassen.

Fortführung des Betriebs

„Die wichtigste Botschaft ist, dass unser Geschäftsbetrieb ohne Einschränkung fortgeführt wird und wir alle unsere Kunden weiterhin wie bewährt bedienen“, sagte Geschäftsführer Ulrich Bos laut Mitteilung der zuständigen Anwaltskanzlei „AndresPartner“.

Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind derweil für drei Monate durch das Insolvenzgeld der Arbeitsagentur gesichert. Die Gesellschafter hätten derweil betont, zum Unternehmen zu stehen und die Restrukturierung der Firma zu unterstützen, heißt es in der Mitteilung der Anwaltskanzlei weiter.

Ein Traditionsunternehmen in der Krise

Die Insolvenz der Kellermann GmbH zeigt einmal mehr, wie fragil die deutsche Wirtschaft in diesen Zeiten ist. Während politisch viel über Nachhaltigkeit und Transformation gesprochen wird, kämpfen traditionelle Unternehmen wie Kellermann ums Überleben. Es bleibt zu hoffen, dass die Eigenverwaltung und die Unterstützung der Gesellschafter ausreichen werden, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.

In einer Zeit, in der viele politische Entscheidungen die Wirtschaft belasten, ist es umso wichtiger, dass solche Traditionsunternehmen nicht untergehen. Die deutsche Wirtschaft braucht Stabilität und Verlässlichkeit, keine Experimente auf Kosten der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter.

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