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15.10.2024
06:13 Uhr

HUK-Analyse: E-Auto-Kaufverhalten der Deutschen bleibt verhalten

HUK-Analyse: E-Auto-Kaufverhalten der Deutschen bleibt verhalten

Die jüngste Auswertung der HUK Coburg zeigt, dass der Anteil der Elektroautos unter privaten Autobesitzern in Deutschland weiterhin gering bleibt. Trotz der politischen Zielvorgabe, bis 2030 15 Millionen reine E-Autos auf deutschen Straßen zu haben, entscheiden sich nur wenige Privatpersonen für den Umstieg auf Elektromobilität.

Langsames Wachstum trotz größerer Modellvielfalt

Im dritten Quartal dieses Jahres haben sich lediglich 3,9 Prozent der privaten Autobesitzer bei der Anschaffung eines neuen oder gebrauchten Fahrzeugs für ein Elektroauto entschieden. Der Anteil von Batterieautos am privaten Fahrzeugbestand stieg von Juli bis September nur um 0,1 Prozent und lag bei insgesamt 2,9 Prozent. Diese Zahlen stammen aus dem erstmals veröffentlichten „E-Barometer“ der HUK Coburg.

Analyse der privaten Autoanmeldungen

Die HUK Coburg, Marktführer bei den Kfz-Versicherungen in Deutschland mit knapp 14 Millionen versicherten Fahrzeugen, hat ihren umfangreichen Datenbestand genutzt, um die Elektroauto-Quote im privaten Fahrzeugbestand rückwirkend bis Anfang 2020 zu berechnen. Trotz einer größeren Modellvielfalt und technischer Verbesserungen ist die Umstiegsquote in diesem Jahr nach der Streichung der Kaufprämie durch die Bundesregierung auf das Niveau von 2021 zurückgefallen.

Rückkehr zu Verbrennungsmotoren

Besonders besorgniserregend ist, dass gut ein Drittel der bisherigen E-Auto-Fahrer bei der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs wieder auf einen Verbrennungsmotor umgestiegen ist. Diese Rückwärtsbewegung könnte ein Indikator für ein grundlegendes Akzeptanzproblem sein.

Regionale Unterschiede

Die Akzeptanz von E-Autos variiert stark zwischen den Bundesländern. Während Bayern mit einem Anteil von 3,4 Prozent an der Spitze liegt, bilden Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils 1,5 Prozent das Schlusslicht.

Politische Ziele in weiter Ferne

Eine repräsentative Umfrage von Yougov zeigt zwar, dass 17 Prozent der Befragten planen, in den nächsten zwei Jahren auf ein Elektroauto umzusteigen. Doch selbst wenn alle diese Absichten umgesetzt würden, wäre das Ziel der Bundesregierung für 2030 kaum erreichbar. Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group und die Nichtregierungsorganisation Agora Verkehrswende prognostizieren, dass das Ziel von 15 Millionen E-Autos um sechs Millionen Fahrzeuge unterschritten werden könnte.

Zusätzlich könnten die von der EU-Kommission verhängten Strafzölle auf aus China importierte E-Autos einen weiteren Dämpfer für den Markt bedeuten. Es scheint, als ob die politische Agenda und die Realität der Verbraucherentscheidungen weiterhin weit auseinanderklaffen.

Die HUK Coburg will mit ihrem „E-Barometer“ die Akzeptanz und Umstiegsgeschwindigkeit auf Elektroautos in der deutschen Privatbevölkerung umfassend messbar machen und Entwicklungen darstellen. Doch die aktuellen Zahlen zeigen, dass noch ein weiter Weg vor uns liegt, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen.

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