Goldpreisprognose 2026 – Analyse und Ausblick
In den vergangenen Monaten ist der Goldpreis gut angestiegen. Nachdem er Anfang 2024 die 2.000-Dollar-Marke überschritten hatte, ist er nicht mehr darunter gefallen. Ganz im Gegenteil: die 2.940 US-Dollar wurden zwischenzeitlich erreicht – somit fast 50 Prozent in einem Jahr an Performance. Der Anstieg hat nicht nur in der Finanzwelt, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit Aufsehen erregt. Die Gründe für die Kurssteigerungen sind vielfältig, In Zeiten von gravierenden geopolitischen Spannungen, massiven Staatsverschuldungen oder drohenden Handelskriegen weltweit ist Gold als “sicherer Hafen” stark nachgefragt. Wir versuchen uns hier an einer Art Goldpreisprognose 2026, obwohl wir natürlich keine Glaskugel haben, mit der wir hellsehen können.
Der Chart zeigt einen steilen Anstieg seit 2022. Wie kam es dazu und was waren die Gründe? Wo stehen wir aktuell? Und wo wird der Goldkurs in Zukunft stehen? Wir werfen einen Blick auf die Einflussfaktoren und wagen eine Goldpreisprognose hinsichtlich 2026.
Vom Westen in den Globalen Süden
Zu dem Anstieg von Gold trugen die Käufe der BRICS-Staaten bei, die ihre Goldreserven in den Zentralbanken deutlich aufgestockt haben. Sie haben insbesondere seit 2022 auf offensive und proaktive Art Gold im großen Stil gehortet. Ein hervorstechender Grund war der Beginn des Ukraine-Krieges in besagtem Jahr. Nachdem Russland mit Sanktionen belegt wurde, haben vornean die EU-Staaten den Großteil russischer Vermögenswerte auf Auslandskonten eingefroren – weltweit waren es ca. 300 Milliarden US-Dollar.
Russland hat daraufhin die Sanktionen für Goldimporte umgangen, indem es direkt mit afrikanischen Staaten beim Bergbau kooperiert. Auch China will sich vor künftigen eventuellen Sanktionsmaßnahmen schützen. Der Taiwan-Konflikt könnte aus Sicht Pekings in Zukunft eine Grundlage dafür bieten. Neben den heimlichen Importen – beispielsweise in Zusammenarbeit mit lateinamerikanischen Bergbau-Unternehmen – nahmen die offiziellen Käufe Chinas ebenfalls zu. Indien hat im Oktober 2024 einen großen Teil seines Goldes – 102 Tonnen an Goldbarren – aus den Tresoren der Bank of England ins eigene Land geholt.
Diesen Schritt sind in den vergangenen Monaten auch weitere Länder gegangen: etwa die afrikanischen Länder Nigeria, Ghana, Senegal, Kamerun, Algerien und Ägypten sowie Saudi-Arabien haben ebenfalls ihr Gold aus Großbritannien, den USA oder der Schweiz ins eigene Land transportieren lassen. Das hat sich zwar nicht direkt auf den Goldpreis ausgewirkt, zeigt aber deutlich, wie sehr der Besitz von physischem Gold gefragt ist. Das Vertrauen des Globalen Südens in den Westen schwindet zusehends. Zudem sind die Türkei oder osteuropäische Länder wie Polen, Tschechien und Ungarn durch ihre stärkeren Erhöhungen ihrer Goldreserven aufgefallen. All diese Faktoren fließen in die Goldpreisprognose 2026 ein.
Goldpreisprognose 2026: BRICS Pay & Co.
Die Idee einer goldgedeckten BRICS-Währung hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen; insbesondere im Kontext der Bestrebungen der BRICS-Staaten, ihre finanzielle Unabhängigkeit vom US-Dollar zu stärken. Beim BRICS-Gipfel 2024 im russischen Kasan wurden bedeutende Fortschritte verkündet, bei denen Arbeitsgruppen geschaffen wurden, um ein alternatives Finanzsystem auf den Weg zu bringen. Die Projekte, die eine Verbindung von digitalen Währungssystemen mit teilweiser Golddeckung anstreben, werden in erster Linie durch Russland angetrieben. Dabei werden sie tatkräftig von China unterstützt. Unter diesen Vorzeichen ist die De-Dollarisierung ein erklärtes Ziel der BRICS-Staaten. Dabei handelt es sich um den Versuch, sich von der Dominanz des US-Dollars als Weltleitwährung zu lösen.
Mehr zur De-Dollarisierung lesen Sie im verlinkten Magazinbeitrag.
Das Goldene Zeitalter und die Goldpreisprognose 2026
Trump kündigte in seinem Wahlkampf das Goldene Zeitalter für die USA an. Das wird nicht nur sinnbildlich gemeint sein, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes. Schon während seiner ersten Amtszeit hatte er sich für einen Goldstandard stark gemacht, wobei er auch von seiner damaligen Wirtschaftsberaterin Judy Shelton in dem Vorhaben bekräftigt wurde. Trump nominierte sie 2019 für den Vorstand für die US-Zentralbank Fed, das wurde aber durch Stimmenmehrheit im Senat von den Demokraten blockiert. Dass es im Mai 2026, wenn die Amtszeit des aktuellen Fed-Chefs Jerome Powell endet, zu einer Fed-Chefin Judy Shelton kommen könnte, darüber wird in Washington bereits spekuliert.
In der jetzigen Regierungszeit Donald Trumps steht das Thema Gold schon gleich am Anfang der neuen Goldpolitik der USA. Schon kurz nach der Wahl, im November 2024, äußerte sich Shelton über das Ausgeben einer neuen Staatsanleihe, die durch Gold gedeckt sein soll. Als Datum zur Lancierung schlug sie den Unabhängigkeitstag nächstes Jahr vor – den 4. Juli 2026. Die Ökonomin, die zurzeit den einflussreichen Think Tank Independent Institute in Kalifornien leitet, spricht sich – wie ebenfalls schon 2019 – auch für eine goldgeckte Kryptowährung aus. Dahinter könnte eine Taktik des US-Präsidenten stecken, dem Vorhaben der neuen BRICS-Währung entgegenzuwirken. Sie plädiert – im Gegensatz zu den BRICS – aber nicht für eine digitale Zentralbankwährung (CBDC), sondern für die Einbindung privater Kryptowährungen.
Eine interessante Aussage, die Finanzminister Scott Bessent tätigte, lautet, dass er in den kommenden 12 Monaten die Vermögensseite der Bilanz monetarisieren, also zu Geld machen werde. Doch was genau er damit gemeint hat, ließ er offen. Das hat Spekulationen Vorschub geleistet, dass die Goldreserven der USA dabei eine Rolle spielen könnten. Diese werden aus historischen Gründen mit 42,22 US-Dollar bewertet, dem Goldkurs von 1973. Wenn diese nun zum aktuellen Goldpreis neubewertet würden, läge der neue Bilanzwert etwa beim 18-fachen – ca. 750 Milliarden US-Dollar.
Wenn alle Zentralbanken der Welt Gold horten, dann muss das ja richtig sein. Kopieren Sie deren Strategie und machen Sie es ihnen nach – natürlich in kleineren Dimensionen:
Goldpreisprognose: Die Gegenwart als Prognosebasis
Wenn wir uns die aktuelle Situation an den globalen Goldmärkten anschauen, befinden sie sich in einem kräftig durcheinandergewirbelten Zustand. Die beiden wichtigen Stichpunkte hierbei sind Importzölle und Lieferengpässe. Als Trump Importzölle ankündigte, hatten viele Marktteilnehmer die Befürchtung, dass andere Länder im Gegenzug mit der gleichen Maßnahme reagieren könnten – womit die Gefahr einer weltweit steigenden Inflation verbunden wäre. Um dem einhergehenden Kaufkraftverlust zu begegnen, fand die klassische Begründung für den Goldkauf bei den Zentralbanken dieser Welt damit Anwendung.
Obwohl Trump das nie direkt so gesagt hatte, wuchs des Weiteren die Sorge, dass auch Goldimporte in die USA davon betroffen sein könnten. Als Argument wurden die Zölle für Stahl und Aluminium herangezogen, die für China bereits gelten sowie für Kanada und Mexiko ab dem 4. März in Kraft treten sollen. Dass die Metalle unter eine im weitesten Sinne ähnliche Kategorie wie Gold fallen, genügte, um noch nie dagewesene Verschiebungen von physischem Gold rund um den Globus ausgelöst wurden.
Von der LBMA, dem weltweit bedeutendsten außerbörslichen Handelsplatz für Gold und Silber in London, gab es noch nie da gewesene Transporte von Goldbarren nach New York. „Wenn man jüngst von Europa nach New York geflogen ist, war man vielleicht unwissentlich bei einem spektakulären Goldtransport dabei.“, schrieb das Wall Street Journal Mitte Februar.
Und die Mengen waren in der Tat spektakulär: Seit Anfang Dezember wurden mehr 2.000 Tonnen in die USA verschoben – für diesen Zeitrahmen einmalig in der Menschheitsgeschichte. Alleine aus der Schweiz gingen im Januar 85 Prozent der Goldexporte – 193 Tonnen im Wert von 17 Milliarden US-Dollar – in die USA. Im Fed-Gebäude in Manhattan transportiert, wo sich ein riesiger Tresor im Gebäude der US-Notenbank befindet, wo bereits 11.000 Tonnen gelagert werden.
In New York befindet sich zudem die COMEX, die größte Warenterminbörse der Welt. Auch sie hat riesige Tresore für die Goldlagerung. Zu den drei größten Haltern gehört die US-Investmentbank JP Morgan, die beim Goldtransport via Übersee besonders aktiv gewesen ist.
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Goldpreisprognose 2026: Viele Faktoren können den Preis beeinflussen.
Goldpreisprognose 2026: Die Experten sind gespalten
Die Prognosen für den Goldpreis 2026 könnten unterschiedlicher kaum sein. Während etablierte Banken wie die ING mit 2.240 US-Dollar pro Unze noch vergleichsweise konservativ kalkulieren, rechnen andere Analysten mit deutlich höheren Kursen. Besonders auffällig: Fitch Ratings liegt mit seiner Prognose von 1.700 US-Dollar weit unter dem aktuellen Niveau – eine Einschätzung, die angesichts der gegenwärtigen geopolitischen Spannungen und der massiven Goldkäufe durch die BRICS-Staaten mehr als fragwürdig erscheint.
Realistischer erscheinen da die Prognosen von Handelsplattformen wie StonexBullion, die für 2026 einen Goldpreis von 3.180 US-Dollar erwarten. Diese Einschätzung basiert auf der aktuellen Marktdynamik und berücksichtigt sowohl die steigende Nachfrage aus dem Globalen Süden als auch die mögliche Einführung goldgedeckter Währungen.
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Goldpreisprognose 2026: Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache
Die Prognosen für den Goldpreis 2026 zeigen eine bemerkenswerte Bandbreite von 1.700 bis 4.800 US-Dollar. Die Experten der ING erwarten bis zum Jahr 2026 einen Anstieg auf 2.240 US-Dollar pro Unze. Deutlich pessimistischer zeigt sich Fitch Ratings mit einer Prognose von 1.700 US-Dollar – eine Einschätzung, die von einer möglichen Marktkorrektur und wirtschaftlichen Normalisierung ausgeht. Kagels Trading positioniert sich mit einer Prognose von 3.100 US-Dollar im mittleren Bereich der Erwartungen.
Goldpreisprognose für 2025 – 2030
Nimmt man diverse Goldpreisprognosen der Analysten zusammen, kann sich folgendes für die Zukunft ergeben:
Jahr | Goldpreis |
---|---|
2024 | 2.700 USD |
2025 | 3.150 USD |
2026 | 3.180 USD |
2030 | 5.150 USD |
Goldpreisprognose 2026: Der Kampf um das Gold hat erst begonnen
Bei der bisherige Analyse war in die Vergangenheit gerichtet. „Der zuverlässigste Weg, in die Zukunft zu sehen, ist das Verstehen der Gegenwart.“, war das Motto des Zukunftsforschers John Naisbitt.
Die bisherige Entwicklung des Goldpreises war erst der Auftakt zu einer fundamentalen Neuordnung des globalen Finanzsystems. Der Wettlauf um die Errichtung eines neuen Goldstandards hat begonnen – sowohl von Seiten der BRICS-Staaten als auch möglicherweise durch die USA unter Trump. Wie bereits der Zukunftsforscher John Naisbitt sagte: „Der zuverlässigste Weg, in die Zukunft zu sehen, ist das Verstehen der Gegenwart.“
Die aktuelle Situation deutet auf einen Paradigmenwechsel hin: Die massiven Goldtransporte nach New York, die zunehmende Bedeutung von Gold in der internationalen Währungspolitik und die verstärkten Goldkäufe der Zentralbanken sind keine Zufälle, sondern Symptome einer fundamentalen Veränderung im globalen Finanzsystem. Die Spannweite der Prognosen von 1.700 bis 4.800 US-Dollar zeigt dabei deutlich, wie unterschiedlich die Experten die künftige Entwicklung einschätzen. Gold wird seine Rolle als ultimative Absicherung gegen Währungsrisiken und geopolitische Unsicherheiten weiter ausbauen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann und in welchem Ausmaß sich dies im Preis niederschlagen wird.
Was genau versteht man eigentlich unter dem Goldpreis? Wie kommt er zustande? Die Antworten darauf und viele weitere interessante Informationen rund um die Thematik finden Sie auf unserer Goldpreis-Seite. Schauen Sie jetzt vorbei!
Mehr zum Goldpreis sehen Sie in unseren Videos
Auf dem YouTube-Kanal von Kettner Edelmetalle finden Sie weitere spannende Videos zu Gold und Silber sowie zu Themen rund um Weltwirtschaft und Geopolitik. Im folgenden Video erklärt Dominik Kettner, was dafür spricht, dass wir 2025 die größte Goldpreis-Rallye aller Zeiten sehen könnten:
Disclaimer: Dieser Artikel basiert auf Meinungen und Experteneinschätzungen. Alle Prognosen sind unverbindlich und stellen keine Anlageempfehlung dar.
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