Habeck muss über Verkauf von deutschem Autozulieferer nach China entscheiden
Der Verkauf des fränkischen Automobilzulieferers Leoni an den chinesischen Kabelhersteller Luxshare steht auf der Kippe. Die endgültige Entscheidung liegt nun in den Händen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Bereits am 17. September hatten der österreichische Unternehmer Stefan Pierer und Luxshare eine Vereinbarung über eine „strategische Partnerschaft“ unterzeichnet, die den Verkauf der Aktienmehrheit von Pierer an das chinesische Unternehmen vorsieht.
Verkauf des deutschen Autozulieferers nach China geplant – doch Habecks Zustimmung steht noch aus
Die Genehmigung des Verkaufs durch das Bundeswirtschaftsministerium ist noch ausstehend. Ein Sprecher von Leoni erklärte gegenüber der Wirtschaftswoche, dass die Anmeldung des geplanten Verkaufs zur Investitionsprüfung aktuell vorbereitet werde und zeitnah erfolgen solle. „Bis wann darüber entschieden wird, liegt in der Hoheit des Bundeswirtschaftsministeriums“, so der Sprecher weiter.
Investitionsprüfung durch das Wirtschaftsministerium
Die Prüfung durch das Wirtschaftsministerium ist erforderlich, wenn ein deutsches Unternehmen oder ein Anteil daran von einem Unternehmen übernommen werden soll, das nicht aus der EU stammt. Ein solches Verfahren kann entweder von Amts wegen oder auf Antrag des betroffenen Unternehmens eingeleitet werden. In diesem Fall muss das Ministerium die Übernahme durch Luxshare aus China gründlich prüfen.
Finanzielle Stabilisierung von Leoni
Die Vereinbarung zwischen Stefan Pierer und der Luxshare-Gruppe sieht vor, dass das chinesische Unternehmen 50,1 Prozent der Anteile an der Leoni AG erwirbt. Diese Partnerschaft soll die finanzielle Stabilisierung von Leoni beschleunigen, wie das Unternehmen mitteilte. Der Autozulieferer stand bereits 2019 vor erheblichen finanziellen Schwierigkeiten, konnte jedoch eine Insolvenz abwenden.
Politische und wirtschaftliche Implikationen
Die Entscheidung von Bundeswirtschaftsminister Habeck wird nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Implikationen haben. Der Verkauf eines bedeutenden deutschen Unternehmens an ein chinesisches Unternehmen könnte in der aktuellen geopolitischen Lage kritisch betrachtet werden. Es stellt sich die Frage, ob die Bundesregierung bereit ist, strategisch wichtige Industrien in ausländische Hände zu geben, insbesondere wenn es um ein Land wie China geht, das wirtschaftlich und politisch immer mehr Einfluss in Europa gewinnt.
Traditionelle Werte und wirtschaftliche Sicherheit
In Zeiten, in denen die deutsche Wirtschaft vor zahlreichen Herausforderungen steht, ist es von größter Bedeutung, dass traditionelle Werte und wirtschaftliche Sicherheit gewahrt bleiben. Der mögliche Verkauf von Leoni an Luxshare wirft Fragen auf, die weit über die reine Geschäftstransaktion hinausgehen. Es geht um die langfristige Stabilität und Unabhängigkeit der deutschen Industrie.
Es bleibt abzuwarten, wie sich Bundeswirtschaftsminister Habeck entscheiden wird. Klar ist jedoch, dass diese Entscheidung weitreichende Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft und ihre Stellung auf dem globalen Markt haben könnte.
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