Großer Stellenabbau bei deutschen Autozulieferern: Der Beginn einer tiefgreifenden Transformation
Die deutsche Automobilindustrie steht vor einem Wandel, wie ihn das Land seit Jahrzehnten nicht erlebt hat. Ein Unternehmen nach dem anderen kündigt massive Stellenkürzungen an, und es scheint, als ob das Ende dieser Hiobsbotschaften noch lange nicht in Sicht ist. Erst traf es Conti und Bosch, dann ZF und zuletzt Schaeffler und Brose. Die Gründe für diesen drastischen Schritt sind vielfältig und tiefgreifend.
Die Ursachen des Stellenabbaus
Ein wesentlicher Faktor ist die Elektromobilität. Während einige Zulieferer den Sprung zu spät wagten, kämpfen andere mit der schwachen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Zudem benötigen Elektroautos weniger Arbeitskräfte für ihre Produktion als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Dies führt dazu, dass in der gesamten Autoindustrie Zehntausende Arbeitsplätze wegfallen werden.
Ein weiterer Grund ist die finanzielle Schieflage vieler Zulieferer. In den Jahren 2021 bis 2023 erzielten die Autobauer Rekordgewinne, während die Zulieferer aufgrund des Chipmangels und der Corona-Pandemie stark litten. Die Hersteller forderten weiterhin Preisnachlässe, was die Margen der Zulieferer zusätzlich belastete. Experten wie Frank Schwope von der Fachhochschule des Mittelstands Hannover betonen, dass die deutschen Autobauer seit Jahrzehnten jährliche Preisnachlässe von ihren Zulieferern verlangen.
Die Konkurrenz aus China
Die Konkurrenz aus China verschärft die Situation zusätzlich. Chinesische Autobauer erobern zunehmend Marktanteile in Europa, was zu Lasten der deutschen Zulieferer geht. Diese müssen sich nun verstärkt um Geschäftsbeziehungen mit chinesischen Herstellern bemühen. Branchenexperten rechnen langfristig mit einem Marktanteil chinesischer Autohersteller in Europa von zehn Prozent.
Die Zukunft der deutschen Autozulieferer
Die deutschen Zulieferer befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel, vor allem aufgrund der Elektromobilität. Frank Schwope ist der Meinung, dass sich die Zulieferer trotz der aktuellen schwächelnden Nachfrage in Richtung E-Autos entwickeln müssen. Dies sei unabhängig davon, was deutsche Politiker zu diesem Thema sagen.
Die aktuellen Stellenstreichungen dürften erst der Anfang sein. Die deutschen Autobauer leiden auch in China unter einer schwachen Nachfrage. Im Gegensatz zu den Herstellern, bei denen mächtige Gewerkschaften mitbestimmen, können die Zulieferer den Jobabbau relativ ungehindert umsetzen. Betroffenen Mitarbeitern bleibt immerhin die Hoffnung auf einen weiterhin vergleichsweise robusten Arbeitsmarkt.
Fazit
Die deutsche Autoindustrie steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die Umstellung auf Elektromobilität und die Konkurrenz aus China zwingen die Zulieferer zu drastischen Maßnahmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob die deutschen Zulieferer ihre Position auf dem globalen Markt behaupten können.
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