Griechischer Kommentator kritisiert Deutschlands Wirtschaftspolitik scharf
In Griechenland sorgt ein Kommentar des Journalisten Michalis Psylos für Aufsehen. Der frühere Anhänger von Annalena Baerbock sieht die deutsche Wirtschaft auf dem Weg zum „Niveau der Dritten Welt“ und kritisiert die Wirtschaftspolitik der Ampelkoalition scharf.
Heftige Kritik an deutscher Wirtschaftspolitik
Psylos, Kolumnist der griechischen Wirtschaftszeitung „Naftemporiki“, lässt kein gutes Haar an der Wirtschaftspolitik der deutschen Bundesregierung. Er diagnostiziert: „Die deutsche Wirtschaft rutscht auf das Niveau der Dritten Welt ab und die glücklose politische Führung hat keine Ahnung, wie sie diese düstere Entwicklung umkehren kann. Sie reißt damit die übrige Eurozone mit in den Abgrund.“
Fehler in der Energiepolitik
Psylos wirft der deutschen Politik vor, das gesamte Wirtschaftsmodell auf billiges russisches Erdgas aufgebaut zu haben. Nun stecke man wegen der energieintensiven Großindustrien förmlich in der Falle. Die Abschaltung der Kernkraftwerke und das Verbot von Fracking hätten die Situation weiter verschärft. Die deutsche Industrie sehe sich mit den höchsten Energiekosten der Welt konfrontiert, was ihre Wettbewerbsfähigkeit zerstöre.
Probleme in der Autoindustrie
Auch die deutsche Autoindustrie bleibt nicht verschont. Psylos konstatiert, dass die Branche im Dieselzeitalter feststecke und bei der Entwicklung elektrischer Alternativen Milliarden verloren habe. Der Umsatzrückgang sei die Folge, während chinesische Hersteller zunehmend den europäischen Markt erobern.
Vom Baerbock-Fan zum scharfen Kritiker
Michalis Psylos war einst ein glühender Anhänger der Grünen und von Annalena Baerbock. 2021 setzte er seine Hoffnungen auf die Grünen und deren Kanzlerkandidatin. Heute jedoch lässt er kein gutes Haar mehr an der rot-grünen Politik in Deutschland. Er bemerkt, dass die Wähler „der Regierung Scholz den Totenschein ausgestellt“ hätten.
Geplatzter E-Auto-Deal sorgt für Spott
Ein geplatzter deutsch-griechischer E-Auto-Deal trägt weiter zum schlechten Image Deutschlands in Griechenland bei. Die Next.e.GO Mobile SE aus Aachen hatte angekündigt, ab 2023 in Griechenland bis zu 30.000 kleine E-Autos zu bauen und bis zu 5000 Arbeitsplätze zu schaffen. Doch die Aachener Autohersteller entschieden sich letztlich, die Fabrik in Nordmazedonien zu errichten. Die endgültige Pleite des Unternehmens sorgte für Schlagzeilen und Zweifel an der sprichwörtlichen deutschen Zuverlässigkeit.
Populistischer Spott über deutsche E-Auto-Pleite
Der SYRIZA-Politiker Pavlos Polakis nutzte die Gelegenheit, um die Deutschen als Bittsteller für Fördergelder bloßzustellen. Er warf der griechischen Regierung vor, zwei Autovermietungen 350 Millionen Euro aus dem EU-Regionalförderungsfonds für Griechenland zu gewähren, um deutsche E-Autos zu kaufen. Diese Gelder seien für die Stärkung der notleidenden deutschen Industrie und nicht für Griechenland bestimmt, ließ Polakis das Parlamentsplenum und seine Fans auf TikTok wissen.
Die scharfen Worte und der Spott aus Griechenland zeigen deutlich, wie sehr die deutsche Wirtschaftspolitik unter Beschuss steht. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Bundesregierung auf diese Kritik reagieren wird.
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