Griechenland plant massive Aufrüstung: Athen reagiert auf geopolitische Bedrohungen
In einer Zeit zunehmender geopolitischer Spannungen kündigt Griechenland die umfangreichste Militärreform seiner Geschichte an. Der griechische Verteidigungsminister Nikos Dendias betonte im Parlament die Dringlichkeit dieser Maßnahmen angesichts der veränderten Sicherheitslage in Europa.
Modernste Luftwaffe aller Zeiten für Griechenland
Die griechischen Streitkräfte sollen mit modernster Technologie ausgestattet werden. Besonders die Luftwaffe würde durch die geplanten Investitionen erheblich gestärkt werden. Der ambitionierte Plan sieht eine Kampfflugzeugflotte von etwa 200 Maschinen vor, darunter französische Rafale-Jets sowie amerikanische F-16 Viper und F-35 Kampfflugzeuge.
Massive Investitionen in maritime Verteidigung
Die griechische Marine steht ebenfalls vor einer umfassenden Modernisierung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Implementation fortschrittlicher Drohnenabwehrsysteme. Diese Technologie kommt bereits im Roten Meer gegen die Huthi-Miliz zum Einsatz. Die heimischen Werften dürften in den kommenden zehn Jahren von Aufträgen im Wert von bis zu sieben Milliarden Euro profitieren.
Innovative Verteidigungstechnologien
- Einführung von vier modernen Drohnensystemen
- Ausbau der Cyberkriegsführung
- Flächendeckende Drohnenabwehr für alle Armeeeinheiten
- Modernisierung der U-Boot-Flotte
Spannungen mit der Türkei als treibende Kraft
Besonders bemerkenswert erscheint die Aussage des Verteidigungsministers bezüglich der Bedrohungslage durch die Türkei. Das Nachbarland verfüge über eine neun- bis zehnmal größere militärische Kapazität. Diese angespannte Situation zwingt Griechenland bereits jetzt zu überdurchschnittlich hohen Verteidigungsausgaben von etwa drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts - deutlich mehr als die meisten anderen EU-Staaten.
Diese Reform markiert die größte Umstrukturierung in der Geschichte des griechischen Staates im Bereich der nationalen Verteidigung.
Effizienzsteigerung durch Konsolidierung
Trotz der massiven Investitionen plant Athen auch Einsparungen: Etwa 130 der insgesamt 800 Militärstützpunkte sollen bis zum nächsten Jahr geschlossen werden. Diese Maßnahme soll über einen Zeitraum von zehn Jahren Einsparungen von zwei Milliarden Euro ermöglichen. Auch die Anzahl der Militärgerichte soll reduziert werden.
Diese umfassende Modernisierung des griechischen Militärs zeigt deutlich, wie ernst die Bedrohungslage durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die anhaltenden Spannungen mit der Türkei eingeschätzt werden. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Staaten scheint Griechenland die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und investiert massiv in seine Verteidigungsfähigkeit.
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