Goldpreis-Einbruch: War das Manipulation?
Am vergangenen Freitag erlebte der Goldpreis einen überraschenden Einbruch, der viele Marktbeobachter stutzig machte. Nachdem der Goldpreis am Donnerstag im US-Futures-Handel ein Allzeithoch von 2.480,80 US-Dollar pro Unze erreichte, schien der Aufwärtstrend ungebrochen. Doch am Freitag kam es nach 16:30 Uhr zu einem abrupten Kurssturz, der viele Fragen aufwirft.
Unerwarteter Kursrückgang
Der Goldpreis hielt sich am Freitag kontinuierlich über 2.500 US-Dollar, selbst nach der Veröffentlichung schwacher US-Arbeitsmarktdaten, die die Aktienindizes bereits in die Knie zwangen. Doch plötzlich, gegen 16:30 Uhr, brach der Goldpreis ein. Innerhalb von nur zwei Minuten wurden mehr als 5.000 Kontrakte auf den Markt geworfen, was etwa 15 Tonnen Gold entspricht. Diese massive Verkaufswelle führte zu einem abrupten Rückgang des Goldpreises.
Analyse der CoT-Daten
Eine genauere Betrachtung der CoT-Daten (Commitments of Traders) zeigt, dass die Netto-Short-Position der „Commercials“ um 9,7 Prozent auf 272.857 Kontrakte sank, während die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um einen ähnlichen Prozentsatz auf 246.601 Kontrakte zurückging. Besonders auffällig ist, dass die Long-Positionierung des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um 6 Prozent auf 152.364 Kontrakte sank, obwohl sie vor zwei Wochen noch auf einem Niveau wie zuletzt im März 2020 lag.
Veränderungen im Open Interest
Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte, sank am vergangenen Dienstag kräftig auf 510.914 Kontrakte und bis Freitag weiter auf 508.248 Kontrakte. Dies entspricht einem Rückgang von 2,4 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Im Gegensatz dazu stieg der Open Interest im Gold-Optionshandel um 7 Prozent auf 1.044.495 Optionen, was auf anhaltenden Optimismus im Optionshandel hindeutet.
Goldpreis-Entwicklung und mögliche Manipulation
Die plötzliche Kursbewegung am Freitag deutet unserer Meinung nach auf eine mögliche Marktmanipulation hin. Der Goldpreis war gerade dabei, das Tageshoch bei 2.520 US-Dollar anzugreifen, als der Einbruch erfolgte. Interessanterweise gab es keinen Währungseffekt, der den Goldpreis hätte nach unten treiben können, da der Dollar-Kurs zu diesem Zeitpunkt weiter nachgab.
COMEX-Gold-Lager und Lieferanträge
In den COMEX-Tresoren nahmen die Goldbestände nach fünf Wochen des Anstiegs um 100.000 Unzen auf 17,86 Millionen Unzen ab. Die zur sofortigen Auslieferung verfügbaren Bestände sanken um 80.000 Unzen auf 9,65 Millionen Unzen. Trotz dieser Reduktion bleibt der Gold-Futures-Handel am Freitag zu 34 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt. Interessant ist auch, dass die Anzahl der Lieferanträge für physisches Gold im August auf 17.056 stieg, verglichen mit nur 3.759 im Vormonat.
Goldpreis-Ausblick
Trotz des Kursknicks am Freitag bleibt der Goldpreis weiterhin stark und notierte nur geringfügig unter dem Allzeithoch. Allerdings könnte die geringere Nachfrage in China und der Einfluss kapitalstarker westlicher Goldhändler den Goldpreis anfälliger machen. Ein steigender Goldpreis bei gleichzeitig rückläufigem Open Interest ist ein Zeichen für nachlassende Marktstärke, was auf eine mögliche Top-Bildung hinweist. Es bleibt abzuwarten, ob es in der kommenden Woche zu weiteren „Gewinnmitnahmen“ kommt.
Zusammenfassend bleibt der Goldmarkt in Bewegung, und es wird spannend zu beobachten sein, wie sich die Entwicklungen in den kommenden Wochen gestalten. Für Anleger bleibt es wichtig, die Augen offen zu halten und auf mögliche Manipulationen am Markt zu achten.
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