
Goldpreis auf Rekordhoch: Experten sehen weiteres Aufwärtspotenzial trotz Schmucknachfrage-Dämpfer
Der Goldpreis erreichte heute Vormittag die psychologisch wichtige Marke von 3.500 Dollar - ein historischer Meilenstein, der die anhaltende Stärke des Edelmetalls eindrucksvoll unterstreicht. Seit Jahresbeginn verzeichnete der Goldpreis einen bemerkenswerten Anstieg von über 800 Dollar, ausgehend von 2.620 Dollar. Diese fulminante Entwicklung übertrifft selbst die optimistischsten Erwartungen der Marktbeobachter.
Traditionelle Preistreiber verlieren an Bedeutung
Die aktuelle Rallye folgt dabei nicht mehr den klassischen Mustern. Während früher vor allem US-Inflation und Zinssätze den Goldpreis bestimmten, sind es heute geopolitische Spannungen und wachsende Sorgen um die Weltwirtschaft, die den Preis in die Höhe treiben. Der eskalierende Handelskrieg und die zunehmende Kritik an der Unabhängigkeit der Federal Reserve haben das Edelmetall zu einem begehrten sicheren Hafen gemacht.
Zentralbanken als verlässliche Nachfragequelle
Besonders interessant ist die Rolle der Zentralbanken, die sich als stabiler Nachfragefaktor erweisen. Vor allem Schwellenländer stocken ihre Goldreserven kontinuierlich auf - ein deutliches Signal für das schwindende Vertrauen in den US-Dollar als Weltleitwährung. Die durchschnittlichen US-Zollsätze sind von bescheidenen 2,4% Anfang 2025 auf mittlerweile über 20% explodiert - eine Entwicklung, die Inflationsängste schürt und die Attraktivität von Gold als Wertspeicher weiter steigert.
Schmucksektor als Bremsklotz?
Allerdings zeichnen sich auch erste Bremsspuren ab. Die historisch hohen Preise dämpfen die Nachfrage im Schmucksektor spürbar. Da das Schmucksegment etwa das Doppelte des Zentralbank-Kaufvolumens ausmacht, könnte dies durchaus bremsend wirken. Auch einige Zentralbanken zeigen sich angesichts der Rekordpreise zögerlich und warten möglicherweise auf günstigere Einstiegskurse.
Ausblick bleibt positiv
Dennoch bleiben die Aussichten für Gold vielversprechend. Marktexperten sehen jeden Rücksetzer als attraktive Einstiegsgelegenheit. Die Marke von 3.700 Dollar könnte bereits zur Jahresmitte erreicht werden. Besonders die mögliche Schwächung der Fed-Unabhängigkeit durch anstehende Gerichtsentscheidungen könnte weitere Kaufimpulse auslösen.
Die derzeit zu beobachtende Goldpreis-Entwicklung ist mehr als nur ein vorübergehender Trend - sie spiegelt fundamentale Veränderungen im globalen Finanzsystem wider.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die getroffenen Aussagen spiegeln lediglich die aktuelle Markteinschätzung wider. Jeder Anleger ist für seine Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich und sollte sich ausreichend informieren. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden.

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