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06.02.2024
12:58 Uhr

Goldpreis auf Rekordhoch, doch Deutschland zögert beim Kauf

Goldpreis auf Rekordhoch, doch Deutschland zögert beim Kauf
Goldpreis auf Rekordhoch, doch Deutschland zögert beim Kauf

Während der Goldpreis im vergangenen Jahr historische Höchststände erreichte, zeigte sich die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen in Deutschland merklich verhalten. Ein Phänomen, das Fragen aufwirft, insbesondere in einem Land, das traditionell für seine Affinität zu dem glänzenden Edelmetall bekannt ist.

Deutschlands Goldnachfrage bricht ein

Die Zahlen, die der World Gold Council (WGC) kürzlich veröffentlichte, sprechen eine deutliche Sprache: Ein Rückgang um satte 75 Prozent bei der Nachfrage nach Barren und Münzen im Vergleich zum Vorjahr. Von 185 auf gerade einmal 47 Tonnen ist die Nachfrage eingebrochen, ein Trend, der Sorgenfalten auf die Stirn der Edelmetallhändler zeichnet.

Globaler Markt trotzt der deutschen Zurückhaltung

Während Deutschland zögert, boomt der globale Markt für Gold. Mit einer Rekordnachfrage von 4899 Tonnen, einschließlich der nicht genau quantifizierbaren OTC-Geschäfte, zeigt sich, dass das Edelmetall nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.

Spekulationen und Zentralbanken treiben den Preis

Kurz vor dem Jahreswechsel 2023 erreichte der Goldpreis mit 2135 Dollar je Unze einen historischen Höchststand, angetrieben von Spekulationen auf baldige Zinssenkungen der Notenbanken. Auch geopolitische Unsicherheiten und die damit verbundene Suche nach sicheren Anlagehäfen trugen zu diesem Preisanstieg bei.

Die Rolle der Zentralbanken

Die Zentralbanken haben mit Käufen von 1037 Tonnen Gold im vergangenen Jahr einen bedeutenden Beitrag zur Stützung der Nachfrage geleistet. Diese Käufe sind fast an den Rekordwert des Vorjahres herangekommen und demonstrieren das Vertrauen in Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten.

Europäische Zurückhaltung und asiatischer Nachholbedarf

Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen in Europa kühlte aufgrund des hohen Goldpreises ab, während in Asien, insbesondere in China, ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen war. Dieser Nachholbedarf ist eine direkte Folge der Lockerung der Corona-Restriktionen und des damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwungs.

Die Krise als Katalysator für die Goldnachfrage

Die hohe Inflation in der Türkei und die geopolitischen Spannungen weltweit könnten 2023 zu weiteren Steigerungen der Goldnachfrage führen. Anleger und Notenbanken könnten sich in diesem Klima der Unsicherheit vermehrt dem Gold zuwenden.

Kritische Betrachtung der deutschen Zurückhaltung

Die Zurückhaltung der deutschen Anleger könnte als Warnsignal gedeutet werden, dass der Glaube an traditionelle Werte und sichere Anlagen in Zeiten von Niedrigzinsen und wirtschaftlicher Unsicherheit ins Wanken gerät. Doch gerade in solchen Phasen sollte die Bedeutung stabiler Anlagen wie Gold nicht unterschätzt werden.

Ein Appell an die Werte

Es ist an der Zeit, dass deutsche Anleger sich wieder auf die bewährten Anlagestrategien besinnen. In einer Welt, die von Unsicherheit und wirtschaftlichen Schwankungen geprägt ist, bietet Gold eine Konstante, die Sicherheit und Stabilität verspricht.

Quelle: F.A.Z.

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