Frugalismus: Der Traum von finanzieller Unabhängigkeit
Viele Menschen streben danach, finanziell unabhängig zu sein. Eine wachsende Bewegung von Super-Sparern, sogenannte Frugalisten, verfolgt dieses Ziel mit rigoroser Sparsamkeit und klugen Investitionen. Doch ist dieses Lebenskonzept wirklich für jeden geeignet?
Das Konzept des Frugalismus
Frugalisten wie Florian Wagner, ein 37-jähriger Ingenieur, haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein Vermögen im Eiltempo aufzubauen. Wagner legt monatlich 4.500 Euro zur Seite, bei einem Einkommen von 6.000 Euro netto. Mit einer solchen Sparquote von 75 Prozent gehört er zu den Extrem-Sparern. Doch wie realistisch ist dieses Ziel für den Durchschnittsbürger?
Investitionen als Schlüssel zur Unabhängigkeit
Verzicht allein reicht nicht aus, um finanziell unabhängig zu werden. Frugalisten investieren einen Großteil ihres Einkommens in Aktienfonds wie ETF, Anleihen oder Immobilien. Diese Diversifikation hilft, das Risiko zu streuen und das Vermögen zu sichern. Das Konzept, das ursprünglich aus den USA stammt, hat auch in Deutschland immer mehr Anhänger gefunden.
Herausforderungen und Kritik
Die Sparquote von Frugalisten liegt in der Regel bei 60 bis 70 Prozent. Zum Vergleich: Der Durchschnittsdeutsche spart etwa elf Prozent seines Einkommens. Kritiker bemängeln, dass Frugalismus nur für Besserverdiener geeignet sei. Wer ein geringes Einkommen hat, könne kaum die Hälfte davon sparen, da ein Großteil für die Miete und Lebenshaltungskosten draufgehe.
Lebensumstände und Flexibilität
Thomas Kehl von der Plattform Finanzfluss weist darauf hin, dass sich die Lebensumstände bis zur angestrebten Rente mit 40 oder 50 Jahren oft ändern. Kinder, ein Eigenheim oder eine längere Krankheit könnten die Sparquote erheblich beeinflussen. Jeder müsse für sich selbst berechnen, wie realistisch das Ziel der finanziellen Unabhängigkeit sei.
Risiken bei der Entnahme des Vermögens
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Ausstiegsplan. Wenn Aktienkurse kurz vor dem geplanten Ruhestand fallen, könnte die Frührente in Gefahr geraten. Daher ist es essenziell, einen gut durchdachten Plan für die Entnahme des Vermögens zu haben.
Ein Leben ohne Verzicht?
Florian Wagner hat mittlerweile ein Vermögen von 480.000 Euro angespart, ist aber von seinem Ziel, mit 40 in Rente zu gehen, abgerückt. Er möchte weiterhin arbeiten, aber nur noch so viel, wie er will, und ohne auf Urlaub oder Restaurantbesuche verzichten zu müssen. "Verzichts- und Einschränkungsentscheidungen mache ich nie. Ich denke mir immer, was wäre, wenn ich morgen durch einen Unfall sterben würde, dann möchte ich eben nichts bereut haben," so Wagner.
Fazit
Das Konzept des Frugalismus ist für viele eine attraktive Möglichkeit, finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Doch es erfordert Disziplin, Planung und eine gewisse finanzielle Ausgangslage. Für den Durchschnittsbürger bleibt es eine Herausforderung, die nur mit viel Einsatz und klugen Entscheidungen gemeistert werden kann. Über Nacht wird jedenfalls kaum jemand finanziell unabhängig.
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