Finanzminister Lindner: Abwehr von Unicredit-Übernahme liegt bei der Commerzbank
Die mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Großbank Unicredit sorgt für erhebliche Spannungen in der deutschen Bankenlandschaft. Finanzminister Christian Lindner (FDP) betonte, dass es in der Verantwortung der Commerzbank liege, eine solche Übernahme abzuwehren. Diese Haltung stößt jedoch auf Kritik, insbesondere von Seiten der Union.
Commerzbank in der Pflicht
Christian Lindner stellte am 18. September in Berlin klar, dass die Bundesregierung keine direkte Rolle bei der Abwehr der Unicredit-Übernahme spielen werde. „Das ist eine Angelegenheit vom Vorstand und Aufsichtsrat der Commerzbank“, erklärte der Finanzminister. Er fügte hinzu, dass das Verhalten der Unicredit viele Anteilseigner verunsichert habe. Daher habe die Bundesregierung beschlossen, vorerst keine weiteren Anteile zu veräußern.
Unicredit erhöht Beteiligung
Die Unicredit hat sich zuletzt über verschiedene Finanzinstrumente weitere Anteile an der Commerzbank gesichert und hält nun etwa 21 Prozent der Aktien. Die italienische Bank plant, ihren Anteil weiter aufzustocken, was ein offizielles Übernahmeangebot wahrscheinlicher macht. Dies geschieht trotz des Widerstands der Bundesregierung.
Kritik von der Union
Unionsfraktionschef Friedrich Merz äußerte sich besorgt über die mögliche Übernahme. „Die Commerzbank finanziert etwa ein Drittel des deutschen Mittelstandes und des deutschen Außenhandels“, betonte Merz. Eine Übernahme durch die Unicredit könnte diese wichtige Rolle gefährden.
Auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt kritisierte die Bundesregierung scharf. Er bemängelte, dass die Ampel-Regierung eine Schwächung des Bankenstandorts Deutschland in Kauf genommen habe. „Es bleibt also offen, ob es sich hier schlichtweg um einen folgenschweren Fehler oder Unvermögen handelt oder Schlimmeres bei der Bearbeitung dieser Thematik“, sagte Dobrindt.
Gefahr für Arbeitsplätze und Mittelstand
Der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU-Arbeitnehmerflügel (CDA), Christian Bäumler, warnte vor den Folgen der Übernahmepläne der Unicredit. Diese könnten Zehntausende Arbeitsplätze gefährden und die Investitionsbedingungen des Mittelstandes in Deutschland verschlechtern.
Historische Parallelen
Friedrich Merz verwies auf das Beispiel der Hypo-Vereinsbank (HVB), die 2005 von der Unicredit übernommen wurde. „Wer Anschauungsunterricht haben möchte, was daraus wird, der möge sich einmal das Schicksal der HVB anschauen“, sagte Merz. Die einst starke deutsche Bank sei heute nur noch eine Filiale der Unicredit in der Rechtsform einer GmbH in München.
Die Diskussion um die Commerzbank-Übernahme verdeutlicht ein strukturelles Problem im deutschen Bankensektor. Sollte die Commerzbank das gleiche Schicksal wie die HVB erleiden, könnte Deutschland eine wesentliche Möglichkeit der Finanzierung seiner Wirtschaft verlieren.
Die Frage, ob die Bundesregierung in dieser Angelegenheit untätig geblieben ist oder ob es sich um einen strategischen Fehler handelt, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass die Zukunft der Commerzbank und damit ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft auf dem Spiel steht.
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