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09.03.2024
13:05 Uhr

EVP-Wahlprogramm: Kurskorrektur und kritische Töne gegenüber dem Green Deal

EVP-Wahlprogramm: Kurskorrektur und kritische Töne gegenüber dem Green Deal

Die Europäische Volkspartei (EVP) hat im Vorfeld der EU-Wahlen ein klares Signal gesetzt: Eine Abkehr vom Green Deal und die Verlagerung der Asylverfahren in Drittstaaten stehen im Mittelpunkt ihres Wahlprogramms. Diese politische Wende könnte als Rückkehr zu den konservativen Wurzeln der Partei gesehen werden und deutet auf eine potenzielle Verschiebung der politischen Machtverhältnisse im Europäischen Parlament hin.

Kritik an der aktuellen EU-Politik

Die EVP, die traditionell als Mitte-Rechts-Parteienbündnis gilt, scheint mit ihrem neuen Kurs auf die Bedenken vieler Bürgerinnen und Bürger zu reagieren. Der Green Deal, einst als Aushängeschild der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen präsentiert, wird nun kritisch hinterfragt. Die EVP fordert ein Moratorium für Maßnahmen zur Klimaneutralität und CO2-Vermeidung, was als klares Zeichen eines Politikwechsels interpretiert werden kann. Die europäische Wirtschaft und insbesondere die Landwirtschaft sehen sich durch die ambitionierten Umweltziele der EU bedroht, wobei die EVP nun die Bremse zieht und eine Überprüfung der Maßnahmen fordert.

Asylverfahren in Drittstaaten

Ein weiterer bedeutender Punkt des EVP-Wahlprogramms ist die Neuausrichtung der Migrationspolitik. Angesichts der steigenden Zahl von Asylanträgen in der EU, insbesondere in Deutschland, plädiert die EVP für eine Verlagerung der Asylverfahren in sichere Drittstaaten. Dieser Vorschlag spiegelt das britische Ruanda-Programm wider und könnte, falls umgesetzt, die Asylpolitik der EU grundlegend verändern.

Die politische Landschaft im Wandel

Das Wahlprogramm der EVP lässt auch auf neue Koalitionsmöglichkeiten im EU-Parlament schließen. Mit der zunehmenden Stärke der nationalkonservativen und populistischen Rechten, vertreten durch Fraktionen wie EKR und ID, könnte sich die politische Landschaft Europas signifikant verschieben. Parteien wie die italienische Lega Nord, die Fratelli d’Italia und die AfD könnten an Einfluss gewinnen und gemeinsam mit der EVP eine neue Mehrheit im Parlament bilden.

Die Zukunft der EU und des Green Deals

Die bevorstehenden EU-Wahlen werden zeigen, ob die EVP mit ihrem rechtsgerichteten Kurswechsel erfolgreich sein wird. Die Kritik an der aktuellen Ausrichtung der EU-Politik, insbesondere am Green Deal und der Migrationspolitik, könnte zu einer grundlegenden Neuausrichtung der europäischen Agenda führen. Eine rechts-populistische Mehrheit im EU-Parlament könnte den Green Deal auf Eis legen und die Migrationspolitik der EU tiefgreifend umgestalten.

Einfluss auf die deutsche Innenpolitik

Die Innenpolitik Deutschlands könnte ebenfalls von den Entwicklungen in der EU beeinflusst werden. Die EVP nimmt eine kritische Haltung gegenüber den aktuellen politischen Entscheidungen in Deutschland ein, insbesondere in Bezug auf die Meinungsfreiheit und die Überwachung durch das Innenministerium. Ein Rechtsschwenk auf EU-Ebene könnte somit auch die deutsche Politik beeinflussen und eine Rückkehr zu konservativeren Werten bewirken.

Fazit

Das Wahlprogramm der EVP für die EU-Wahlen zeigt eine deutliche Kurskorrektur und könnte das politische Gleichgewicht in Europa verändern. Die Abkehr vom Green Deal und die Verlagerung der Asylverfahren in Drittstaaten sind klare Signale für eine konservative Wende. Es bleibt abzuwarten, wie die Wählerinnen und Wähler auf diese Veränderungen reagieren und welche Auswirkungen dies auf die Zukunft der EU haben wird.

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