EU setzt sich auf der COP29 für ehrgeizige Klimaziele ein
In weniger als einem Monat werden rund 200 Staaten auf der nächsten UN-Klimakonferenz, der COP29, in Aserbaidschans Hauptstadt Baku zusammenkommen. Die Europäische Union hat sich nun auf gemeinsame Ziele geeinigt, die sie auf dieser Konferenz vertreten möchte.
Fokus auf das 1,5-Grad-Ziel
Die EU will sich bei der Weltklimakonferenz für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels zur Begrenzung der Erderwärmung einsetzen. Dies wurde bei einem Treffen der Umweltminister der EU-Staaten in Luxemburg beschlossen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen ehrgeizigere nationale Klimapläne gefordert werden, die 2025 vorgelegt werden sollen.
„Die Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad erfordert kollektive Anstrengungen und weitere Maßnahmen von allen Ländern, insbesondere von großen Volkswirtschaften“, erklärte die EU nach Abschluss der Beratungen.
Wirtschaftsweite und absolute Reduktionsziele
Die neuen Pläne sollen wirtschaftsweite und absolute Reduktionsziele enthalten, die alle Treibhausgase abdecken. Dies ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass alle Sektoren zur Reduktion der Emissionen beitragen.
Unterstützung für Entwicklungs- und Schwellenländer
Ein weiteres wichtiges Ziel der EU ist die Vereinbarung eines neuen gemeinsamen Ziels für die Unterstützung von Entwicklungs- und Schwellenländern. Bei der sogenannten Klimafinanzierung soll eine breitere Gruppe von Beitragszahlern einbezogen werden. Dies würde die Entwicklung von wirtschaftlichen Fähigkeiten und den Anteil von Staaten an den globalen Treibhausgasemissionen seit den frühen 1990er-Jahren berücksichtigen.
Das bisherige Klimafinanzierung-Ziel wurde 2009 von den Industrieländern vereinbart. Es sieht vor, von 2020 an jährlich 100 Milliarden US-Dollar für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel in Entwicklungsländern zu mobilisieren. Dieses Ziel wurde 2015 im Pariser Klimaabkommen bestätigt und bis 2025 verlängert. 2022 wurde erstmals die angestrebte Summe von jährlich 100 Milliarden Dollar erreicht. Doch nun steht die Frage im Raum, wie es nach 2025 weitergehen soll.
Politische Herausforderungen in Aserbaidschan
Die Weltklimakonferenz COP29 wird vom 11. bis 22. November in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, stattfinden. Aserbaidschan steht international wegen Menschenrechtsverstößen und der Unterdrückung Andersdenkender in der Kritik. Gleichzeitig ist das Land ein wichtiger Energielieferant für die Staaten der Europäischen Union, was die politische Lage zusätzlich kompliziert.
Die EU steht somit vor der Herausforderung, auf der COP29 nicht nur ehrgeizige Klimaziele zu vertreten, sondern auch politische und wirtschaftliche Interessen in Einklang zu bringen. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich die EU ihre Ziele auf der Konferenz durchsetzen kann.
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