EU-Richtlinie droht Windeln und Hygieneprodukte zu verteuern
Die Europäische Union hat kürzlich eine neue Richtlinie verabschiedet, die erhebliche Auswirkungen auf den Markt für Hygieneprodukte haben könnte. Das sogenannte Lieferkettengesetz, das ursprünglich darauf abzielt, die Entwaldung zu verhindern, könnte zu leeren Supermarktregalen und steigenden Preisen bei Produkten wie Windeln, Binden und Toilettenpapier führen.
Die Auswirkungen der neuen EU-Regularien
Die neue EU-Regularie, die als „Regulation on Deforestation-free products“ bekannt ist, wurde vor einem Jahr eingeführt. Hersteller und Händler haben nun noch ein halbes Jahr Zeit, um die Anforderungen umzusetzen. Diese beinhalten, dass Holzprodukte bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt werden müssen. In der Theorie klingt dies nach einem guten Ansatz zum Schutz der Umwelt. In der Praxis jedoch könnte dies zu erheblichen Problemen führen.
Warnungen aus der Industrie
US-Windelhersteller haben die EU bereits vor möglichen Engpässen gewarnt. Laut der American Forest and Paper Association sei es nahezu unmöglich, die neuen Vorschriften einzuhalten, da die Lieferketten für Zellstoff zu komplex seien, um jeden Baum zurückzuverfolgen. Die US-Industrie ist ein wichtiger Exporteur von „Fluff Pulp“, einem saugfähigen Material, das zur Herstellung von Hygieneartikeln verwendet wird. Amerikanische Lieferanten decken etwa 60 % des EU-Bedarfs.
„Die EUDR in ihrer jetzigen Fassung wird die Kosten für die US-Hersteller erheblich erhöhen, was sich in einem Inflationsdruck in der EU niederschlagen wird“, sagte Mark Pitts, Geschäftsführer des Papierverbandes.
Politische und wirtschaftliche Konsequenzen
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die globale Entwaldung und den damit verbundenen Verlust an biologischer Vielfalt zu verringern. Das anhängige Gesetz schreibt vor, dass jeder Baumstamm, jede Kuh und jede Bohne, die in die EU eingeführt wird, bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt werden muss. Andernfalls drohen saftige Strafen.
Adalbert Jahnz, ein Sprecher der Europäischen Kommission, erklärte, dass Unternehmen die geografische Lage aller relevanten Grundstücke für Rohstoffe dokumentieren müssten. Diese Anforderungen könnten jedoch zu erheblichen bürokratischen Hürden und Kosten führen.
Die Reaktionen der Unternehmen
Procter & Gamble und Kimberly-Clark, die größten Anbieter von Windeln und Menstruationspflegeprodukten in Europa, haben bereits auf die neuen Vorschriften reagiert. Ein Sprecher von Procter & Gamble erklärte, dass das Unternehmen sich an die geltenden Gesetze und Vorschriften halten werde. Kimberly-Clark lehnte eine Stellungnahme ab.
Mark Pitts vom Papierverband berichtete, dass einige Lieferverträge bereits gekündigt wurden, noch bevor das Gesetz in Kraft tritt. Dies könnte die Lieferkettenverträge für den Herbst gefährden.
Kritik und mögliche Parallelen
Die neue Richtlinie erinnert an den sogenannten „Ablasshandel“ beim Thema CO2, bei dem Klima-Ausgleichsprojekte in China benutzt wurden, die nie existiert haben. Milliarden-Schäden entstanden, und Umweltministerin Lemke steht deswegen unter Druck. Es bleibt abzuwarten, ob die Holz-Nachverfolgung ähnliche Probleme mit sich bringen wird.
Es ist zu befürchten, dass die Verbraucher am Ende die Zeche zahlen müssen – in Form von steigenden Preisen und möglicherweise leeren Regalen im Supermarkt. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie weitreichend und oft problematisch die Eingriffe der EU in die Wirtschaft sein können. Die Frage bleibt, ob diese Maßnahmen wirklich notwendig sind oder ob es nicht pragmatischere Lösungen gäbe, um die Umwelt zu schützen, ohne die Verbraucher und die Wirtschaft unnötig zu belasten.
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