EU-Kommissar fordert "Europa First" - Angst vor Trump und Handelskrieg wächst
Die Europäische Union bereitet sich auf turbulente Zeiten vor. Angesichts der möglichen Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus und der zunehmenden wirtschaftlichen Spannungen mit China, fordert der neue EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné eine offensive "Europa First"-Strategie.
Drohendes Chaos im Welthandel
Die Befürchtungen in Brüssel wachsen, dass die EU zwischen die Fronten eines globalen Handelskrieges geraten könnte. Séjourné, ein enger Vertrauter des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, habe seine "größte Angst" zum Ausdruck gebracht, dass Europa zum "Kollateralopfer" werden könnte, wenn die USA unter einer möglichen zweiten Trump-Präsidentschaft ihre Märkte abschotten würden.
"Wenn sich alle Weltmärkte verschließen, kann der europäische Markt nicht der einzige offene Markt bleiben. Europa darf nicht zum Auffangbecken für globale Überkapazitäten werden."
Strategische Industrien im Fokus
Die EU-Kommission plant nun, sich verstärkt auf strategisch wichtige Wirtschaftszweige zu konzentrieren. Dabei stehen besonders folgende Bereiche im Mittelpunkt:
- Stahlindustrie
- Automobilproduktion
- Luft- und Raumfahrt
- Umwelttechnologien
Keine Energiewende ohne starke Industrie
Besonders bemerkenswert ist die Betonung der traditionellen Industriezweige. So betonte Séjourné, dass ohne eine starke Stahlindustrie weder Windkraftanlagen noch eine moderne Automobilproduktion möglich seien. Diese realistische Einschätzung steht im deutlichen Gegensatz zur oft ideologisch geprägten Industriepolitik der deutschen Ampelregierung.
Warnung vor wirtschaftlichem Niedergang
Die jüngsten Entwicklungen in der europäischen Wirtschaft geben Anlass zur Sorge. Massive Entlassungen in der Automobilindustrie und der spektakuläre Zusammenbruch des schwedischen Batterieherstellers Northvolt zeigen die Fragilität der europäischen Wirtschaft. Diese Situation könnte sich durch einen drohenden Handelskrieg noch dramatisch verschärfen.
Klare Botschaft an die USA
Die EU-Kommission will nun ein deutliches Signal an die Vereinigten Staaten senden. Man sehe keinen Grund, die bestehenden Handelsbeziehungen zu gefährden. Gleichzeitig macht Brüssel aber auch klar, dass man nicht gewillt ist, sich von amerikanischer Seite unter Druck setzen zu lassen.
Die nächsten 100 Tage werden zeigen, wie ernst es der neuen EU-Kommission mit ihrer "Europa First"-Strategie ist. Für die wirtschaftliche Zukunft des Kontinents könnte dies von entscheidender Bedeutung sein.
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