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05.08.2024
10:26 Uhr

Drohende Eskalation: Evakuierungsvorbereitungen im Libanon

Drohende Eskalation: Evakuierungsvorbereitungen im Libanon

Die Vereinigten Staaten und andere Länder treffen derzeit umfassende Vorbereitungen für eine mögliche Evakuierung ihrer Staatsbürger aus dem Libanon. Diese Maßnahmen sind eine direkte Reaktion auf die zunehmenden Spannungen zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel, die eine militärische Eskalation befürchten lassen. Selbst ein ausgewachsener Krieg scheint im Bereich des Möglichen zu liegen.

Militärische Präsenz im Mittelmeer

Das US-Verteidigungsministerium hat bereits militärische Einheiten in die östliche Mittelmeerregion verlegt, um für den Fall einer Evakuierung gerüstet zu sein. Darunter befindet sich das amphibische Angriffsschiff USS Wasp mit Marineinfanteristen an Bord, die für Evakuierungseinsätze ausgebildet sind. Die US-Botschaft in Beirut warnte amerikanische Staatsbürger, Reisen in den Libanon zu überdenken. „Die Sicherheitslage bleibt komplex und kann sich schnell ändern“, hieß es in einer Mitteilung.

Schätzungen zufolge leben rund 86.000 US-Amerikaner im Libanon. Das Department of State hat seine Libanon-Reisehinweise von Level 3 (Reisen überdenken) auf Level 4 (Nicht reisen) angehoben.

Internationale Reaktionen

Auch andere Länder wie Kanada bereiten Notfallpläne vor. Ottawa plant Berichten zufolge die mögliche Evakuierung von etwa 20.000 kanadischen Staatsbürgern aus dem Libanon. Die Ukraine hat bereits die Evakuierung von Staatsbürgern aus dem kleinen Land im Nahen Osten in Angriff genommen. Meldungen zufolge haben auch die Briten und andere Regierungen entsprechende Maßnahmen vorbereitet.

Hintergrund dieser Maßnahmen sind die anhaltenden Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah, welche jüngst im Tod von einem Dutzend Kinder und Jugendlicher in den besetzten Golanhöhen resultierten. Israel erwägt offenbar Luftangriffe und eine mögliche Bodenoffensive im Südlibanon in den kommenden Wochen. Ziel sei es, die Hisbollah weiter von der Grenze wegzudrängen und eine 16 Kilometer breite Pufferzone zu schaffen.

Appell an diplomatische Lösungen

Die USA und andere Verbündete Israels drängen auf eine diplomatische Lösung, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Bislang zeigt sich Tel Aviv jedoch entschlossen, gegen die Bedrohung durch die vom Iran unterstützte islamistische Schiitenmiliz Hisbollah mit aller Härte vorzugehen. Die internationale Gemeinschaft steht vor einer schwierigen Aufgabe, eine Eskalation zu verhindern und gleichzeitig die Sicherheit ihrer Staatsbürger zu gewährleisten.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen und Wochen entwickeln wird. Die Bereitschaft zur Evakuierung zeigt jedoch, wie ernst die Lage eingeschätzt wird und wie schnell sich die Sicherheitslage im Libanon ändern kann.

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