Donald Trump: Eine Kugel für die Demokratie und eine Abrechnung mit Biden
Am Samstagabend deutscher Zeit richteten sich alle Augen auf Michigan: Donald J. Trump, der republikanische Präsidentschaftskandidat, trat in Grand Rapids auf. Es war sein erster Rallye-Auftritt seit dem Attentat vor einer Woche und der erste gemeinsame Auftritt mit seinem Vizepräsidentschaftskandidaten JD Vance. Schon am Vormittag standen die Menschen Schlange, um einen Platz in der 12.000 Mann fassenden Arena zu ergattern.
Ein emotionaler Auftritt
Die Spannung war spürbar, als Vance die Bühne betrat und Trump ankündigte. Die Menge konnte es kaum erwarten, Trump zu sehen, und reagierte mit leichten Buhrufen, als Vance noch einige Worte zu seiner eigenen Kandidatur sagte. Vance sprach voller Anerkennung für Trump und erinnerte daran, dass vor einer Woche ein Attentäter versucht hatte, Trump zu töten. Doch nun sei Trump zurück, um seine Kampagne fortzusetzen.
Als Trump schließlich unter den Klängen von „God bless the USA“ die Bühne betrat, explodierte die Menge förmlich. Trotz des dramatischen Vorfalls wirkte Trump entspannt und begann seine Rede locker und unaufgeregt. Er sprach erneut über das Attentat und betonte, dass er nur durch eine zufällige Kopfbewegung dem Tod entkommen sei.
Abrechnung mit der Biden-Administration
Trump nutzte die Gelegenheit, um scharf mit der Politik von Präsident Joe Biden abzurechnen. Er unterstellte Biden einen niedrigen IQ und bezeichnete Vizepräsidentin Kamala Harris als „verrückt“. Trump versprach, die Wahl so klar zu gewinnen, dass es unmöglich für die Demokraten sein würde, das Ergebnis zu manipulieren.
Besonders spannend wurde es, als Trump über seine Beziehung zu Elon Musk sprach. Der Tesla-Gründer unterstütze ihn mit 45 Millionen Dollar pro Monat für seine Kampagne. Trump betonte, dass selbst Musk nichts von dem Elektro-Auto-Wahnsinn der Demokraten halte. Diese Aussagen fanden in Michigan, einem Staat mit einer starken Autoindustrie, großen Anklang.
Wirtschaftspolitische Ankündigungen
Trump versprach, die amerikanische Autoindustrie wieder stark zu machen und den Import von Autos aus China und Mexiko zu stoppen. Er wolle die Energiepreise um die Hälfte senken und Strafzölle gegen China verhängen. Auch erzählte er Anekdoten, wie er den französischen Präsidenten Macron dazu brachte, geplante Strafzölle auf amerikanische Produkte zurückzunehmen.
Gesellschaftspolitische Versprechen
Zum Ende seiner Rede wurde Trump wieder ernster und sprach über die unkontrollierte Einwanderung in die USA. Er plane, die Mauer an der amerikanischen Grenze weiter auszubauen und einen „Iron Dome“ wie in Israel zu errichten. Zudem versprach er, keine Gelder an Schulen mit Gender-Ideologie zu zahlen und keine Männer in Frauensportarten zuzulassen.
Mit diesen gesellschaftspolitischen Ankündigungen brachte Trump die Arena ein letztes Mal zum Toben, bevor er unter tosendem Applaus und „Trump, Trump, Trump“-Rufen die Bühne verließ.