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16.07.2024
06:47 Uhr

Donald Trump als Präsidentschaftskandidat nominiert – J.D. Vance als Vizekandidat

Donald Trump als Präsidentschaftskandidat nominiert – J.D. Vance als Vizekandidat

Die Republikaner haben Donald Trump offiziell als ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl nominiert. Trump erreichte beim Parteitag in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin wie erwartet die notwendige Mehrheit der Delegiertenstimmen. Der Ex-Präsident tritt damit im November gegen den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden an.

Trump und Vance: Ein starkes Duo?

Die Nominierung Trumps war nach seinem deutlichen Sieg bei den parteiinternen Vorwahlen nur eine Formalie. Mit Spannung wird nun Trumps Rede beim Parteitag in der Nacht zu Freitag (deutscher Zeit) erwartet. Nur kurz zuvor hatte Trump den Senator James David Vance (genannt J.D.) aus Ohio als Vizekandidaten für die US-Präsidentschaftswahl im November auserkoren. Diese Entscheidung verkündete Trump über seine Online-Plattform Truth Social.

Wer ist J.D. Vance?

Der 39 Jahre alte Vance ist vor allem durch seine Memoiren „Hillbilly Elegy“ bekannt geworden, die auch von Netflix verfilmt wurden. Das Buch gibt Einblick in eine Schicht, die 2016 den Wahlsieg Trumps mit ermöglicht hat und in der Vance aufwuchs, inklusive Drogenproblemen und Familienkonflikten. Heute sitzt der 39 Jahre alte Autor für den Bundesstaat Ohio im Senat und gilt als Hardliner.

Vance hat sich im Wahlkampf unter anderem auf Arbeiter und Farmer in umkämpften Bundesstaaten wie Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, Ohio und Minnesota konzentriert. Nach dem Attentat auf Trump machte Vance Biden persönlich für die Attacke verantwortlich. Im Senat votierte er im Frühjahr gegen die milliardenschwere Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine.

Reaktionen auf die Nominierung

Bidens Wahlkampfteam hat Vance gleich am Montag scharf angegriffen und ihn als rückgratlosen Handlanger dargestellt – denn einst war Vance ein scharfer Kritiker Trumps, nannte diesen 2016 etwa „Opioid der Massen“ und hielt ihn nicht für das Präsidentenamt geeignet. Bidens Team erklärte, Vance werde die „extremen“ politischen Pläne Trumps „ohne Rücksicht auf den Schaden für das amerikanische Volk“ umsetzen. Vance sei ein Abtreibungsgegner und wolle die Steuern für Milliardäre senken, während er die Preise für alle anderen in die Höhe treiben werde.

Ein unkonventioneller Wahlkampf

Trump hatte über Monate Spekulationen freien Lauf gelassen, wen er als Vize an seine Seite holen würde. In der jüngeren US-Geschichte wurde der Name meist kurz vor dem Nominierungsparteitag bekannt gegeben. Trump wartete, bis die Versammlung bereits im Gange war, um seine Entscheidung publik zu machen. Das ist eher unkonventionell. Im Präsidentschaftswahlkampf 2016 hatte Trump auf Mike Pence gesetzt, der besonders bei religiösen Wählern punkten sollte. Nach Trumps Wahlsieg stand Pence damals vier Jahre lang treu hinter seinem Chef. Zum Bruch zwischen den beiden kam es erst, als Pence sich nach Trumps Wahlniederlage gegen Biden bei der Wahl 2020 weigerte, die formale Bestätigung des Wahlergebnisses im Kongress zu torpedieren.

Parteiprogramm und Zukunftspläne

Die Delegierten der US-Republikaner haben auf ihrem Parteitag ein Programm verabschiedet, das die Positionen der Partei zu Abtreibungen und der gleichgeschlechtlichen Ehe abschwächt. Das Programm mit dem Titel „America First: A Return to Common Sense“ (Amerika zuerst: eine Rückkehr zum gesunden Menschenverstand) wurde in Milwaukee vorgestellt. Insbesondere wird auf die Forderung von Abtreibungsgegnern nach einem nationalen Abtreibungsverbot verzichtet. Stattdessen wird Trumps Position übernommen, die Frage den einzelnen Bundesstaaten zu überlassen.

Das Programm spiegelt Trumps harte Haltung zur Einwanderung wider. Darin heißt es, die Grenze solle geschlossen und die „Migranteninvasion“ gestoppt werden. Zudem solle die „größte Abschiebeoperation“ in der US-Geschichte vorgenommen werden. Bei der Wirtschaft sollen Regulierungen abgebaut, Steuern gesenkt und die Inflation „beendet“ werden. Außerdem sollten die USA zum dominierenden Energieproduzenten gemacht werden.

Mit Blick auf die Außenpolitik heißt es unter anderem, der Frieden in Europa und im Nahen Osten solle wiederhergestellt werden. Die Republikaner würden sicherstellen, dass das US-Militär das modernste und schlagkräftigste der Welt sei. „Die Republikaner werden Bündnisse stärken, indem sie sicherstellen, dass unsere Verbündeten ihren Verpflichtungen nachkommen und in unsere gemeinsame Verteidigung investieren“, heißt es offenbar in Bezug auf die Nato weiter.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Wahlkampf weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen Trumps und Vances Nominierung auf die politische Landschaft der USA haben wird.

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