Die Verlorene Jugend: Langzeitfolgen der Corona-Pandemie auf Kinder und Heranwachsende
Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt in eine beispiellose Krise gestürzt. Während die gesundheitlichen Sofortmaßnahmen im Fokus standen, rücken nun die langfristigen Auswirkungen auf die jüngere Generation ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Eine Gruppe, die in der Diskussion oft übersehen wird, steht nun im Rampenlicht: unsere Kinder und Jugendlichen.
Das stille Leid der Jüngsten
Die Schulschließungen und Isolationsmaßnahmen, die als Notwendigkeit galten, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, haben tiefe Spuren in der Psyche junger Menschen hinterlassen. Eine Welle an psychischen Erkrankungen ist die Folge, ein beunruhigender Trend, der sich in steigenden Zahlen manifestiert. Eine Studie zeigt einen Anstieg der Nachfrage nach Behandlungen bei Kinder- und Jugendpsychotherapeuten um erschreckende 60 Prozent schon ein Jahr nach Pandemiebeginn.
Ein Anstieg mit schwerwiegenden Konsequenzen
Insbesondere Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren sind betroffen. Hier verzeichnete man einen Anstieg neu diagnostizierter Essstörungen um 51 Prozent während der Pandemie. Auch Angststörungen und Depressionen nahmen zu. Experten wie Julian Schmitz, Professor für Kinder- und Jugendpsychologie, bestätigen einen klaren Zusammenhang zwischen der Dauer der Schulschließungen und der psychischen Gesundheit.
Politische Fehlentscheidungen?
Die Frage, die sich nun stellt, ist, ob die politischen Entscheidungsträger die richtigen Maßnahmen ergriffen haben. Während Schweden einen anderen Weg ging und die Schulen für die Jüngeren offenhielt, setzte Deutschland auf harte Lockdowns. Der schwedische Epidemiologe Anders Tegnell betont, dass man den geringen Einfluss von Schulschließungen auf die Pandemieausweitung kannte, aber die schwerwiegenden Folgen für Kinder und Jugendliche in Kauf nahm.
Die verlorene Zeit aufarbeiten
Ein Jahr nach dem Ende der Maßnahmen wird deutlich, dass die Folgen für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen gravierend sind. Spracherwerb und soziale Fähigkeiten, die in dieser entscheidenden Phase hätten entwickelt werden sollen, können nicht einfach nachgeholt werden. Der ehemalige Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, spricht von einem kausalen Zusammenhang zwischen den Schulschließungen und dem Anstieg psychischer Erkrankungen.
Handlungsbedarf erkennbar, doch die Umsetzung lässt auf sich warten
Obwohl Handlungsempfehlungen zur Aufarbeitung der Folgen der Schulschließungen vorliegen, kritisiert Matthias Albers, Sprecher des Fachausschusses Psychiatrie beim Bundesverband Öffentlicher Gesundheitsdienst, die schleppende Umsetzung. Ein Mangel an Therapieplätzen und lange Wartezeiten verschärfen die Situation zusätzlich und gefährden die psychische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen nachhaltig.
Ein drängendes Problem
Das Bundesgesundheitsministerium arbeitet derzeit an einem Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsversorgung, doch wann und wie viele zusätzliche Therapieplätze geschaffen werden, bleibt ungewiss. Die Dringlichkeit ist hoch, und die Zeit drängt, um die langen Wartezeiten zu verkürzen und die Gefahr psychischer Langzeitschäden zu reduzieren.
Die Corona-Pandemie mag vorüber sein, doch die Narben, die sie bei den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft hinterlassen hat, bedürfen dringender Heilung. Es ist an der Zeit, dass die politischen Verantwortlichen ihre Versäumnisse erkennen und konkrete Schritte unternehmen, um die verlorene Jugend zu retten und ihnen eine Zukunft zu geben, die sie verdienen.
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