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18.02.2025
15:27 Uhr

Demokratie unter Kontrolle: Bundesnetzagentur überwacht Meinungsäußerungen zur Bundestagswahl

In einer bemerkenswerten Entwicklung, die Fragen zur Meinungsfreiheit in Deutschland aufwirft, hat Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, weitreichende Überwachungsmaßnahmen für die kommende Bundestagswahl angekündigt. Bei einer Sitzung des euphemistisch benannten Sonderausschusses "Europäisches Schutzschild für Demokratie" wurde deutlich, wie stark der staatliche Einfluss auf die digitale Kommunikation zunehmen könnte.

Staatliche Kontrolle unter dem Deckmantel des Demokratieschutzes

Als Digital Services Coordinator (DSC) übernimmt die Bundesnetzagentur eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung des Digital Services Act (DSA). Besonders brisant erscheint dabei die enge Verzahnung mit Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden. Müller beteuerte zwar, es gehe nicht um Zensur, sondern um den "Schutz vor illegalen Inhalten" - eine Formulierung, die in ihrer Vagheit aufhorchen lässt.

Definitionslücken werfen Schatten auf Meinungsfreiheit

Besonders aufschlussreich war Müllers ausweichende Reaktion auf die Frage nach einer konkreten Definition von "Wahlbeeinflussung". Der Behördenchef verwies lediglich auf die EU-Kommission, ohne selbst Stellung zu beziehen. Diese Unschärfe könnte der Willkür Tür und Tor öffnen, wenn es darum geht, unliebsame Meinungen als "Desinformation" zu klassifizieren.

Grüne fordern verschärfte Algorithmus-Kontrolle

Bezeichnend war der Vorstoß der Grünen-Politikerin Alexandra Geese, die eine Untersuchung der Algorithmen von Plattformen wie TikTok und X forderte. Ihrer Ansicht nach würden diese "Desinformation" bevorzugen - ein durchsichtiger Versuch, die technische Infrastruktur sozialer Medien unter staatliche Kontrolle zu bringen.

Der Digital Services Act bietet einen "vielversprechenden Rahmen", um gegen vermeintliche Beeinflussung vorzugehen, so Müller - eine Aussage, die mehr wie eine Drohung denn als Versprechen klingt.

Overblocking als reale Gefahr

Besonders besorgniserregend erscheint das Phänomen des "Overblocking" - die übermäßige Löschung und Sperrung von Inhalten aus Angst vor Sanktionen. Statt echter Meinungsvielfalt droht eine vorauseilende Selbstzensur der Plattformen, die dem demokratischen Diskurs schadet.

Die Entwicklung zeigt deutlich: Unter dem Vorwand des Schutzes der Demokratie werden Instrumente geschaffen, die genau diese Demokratie durch Einschränkung der freien Meinungsäußerung gefährden könnten. Die Frage, wer die Wächter überwacht, bleibt dabei unbeantwortet.

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