Das große Windkraft-Wunder in Deutschland: Ein Rekordjahr für die Windenergie
In einer bemerkenswerten Entwicklung verzeichnet Deutschland einen historischen Anstieg bei der Genehmigung von Windkraftanlagen. Die jüngsten politischen Maßnahmen zeigen Wirkung, und die Bundesnetzagentur meldet Rekordzahlen bei den Ausschreibungen für Windenergieanlagen an Land. Experten sehen jedoch auch Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
Rekordzahlen bei Windkraft-Ausschreibungen
Zum 1. August erhielten 230 Gebote mit einer Gesamtleistung von 2.723 Megawatt einen Zuschlag, wie die Bundesnetzagentur mitteilte. Erstmals seit Februar 2022 war die Ausschreibung überzeichnet, was bedeutet, dass ein Gebot keinen Zuschlag erhielt. Ausgeschrieben waren 2.709 Megawatt, was die hohe Nachfrage nach Windkraftanlagen unterstreicht.
Positive Signale aus der Politik
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, betonte, dass das Gebotsvolumen dieser Runde so hoch wie noch nie sei. Mit fast 3 Gigawatt übertreffe es das zur Erreichung des jährlichen Zubauziels notwendige Volumen von 2,5 Gigawatt deutlich. Um die Klimaziele zu erreichen, müsse Deutschland jedoch jährlich etwa zehn Gigawatt Windkraft an Land zubauen - ein Ziel, das bislang noch nie erreicht wurde.
Bürokratische Lockerungen zeigen Wirkung
Branchenvertreter führen die steigende Zahl der Genehmigungen auch auf eine Reihe bürokratischer Lockerungen zurück, die von der Ampel-Regierung eingeführt wurden. Gerd Krieger, stellvertretender Geschäftsführer des Energieanlagenverbands VDMA Power Systems, betonte die Bedeutung zügiger Flächenausweisungen und des schnellen Abbaus von Realisierungshürden, um Projekte zügig umsetzen zu können.
Ungleiche Verteilung der Zuschläge
Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Die ungleiche Verteilung der Zuschläge über die Bundesländer. Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbands Windenergie (BWE), kritisierte, dass die größten Zusagen auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Hessen und Niedersachsen entfielen. Bayern erhielt nur acht Zuschläge, Baden-Württemberg hingegen gar keinen.
Herausforderungen im Süden Deutschlands
Heidebroek warnte, dass der Ausbau der Windenergie bundesweit flächendeckend stattfinden müsse, um zu verhindern, dass einzelne Regionen abgehängt werden. Besonders die verbrauchsintensiven Länder des Südens müssten mehr Anstrengungen unternehmen, um den Zubau zu ermöglichen. Andernfalls drohe die Abwanderung wichtiger Industrien.
Wirtschaftliche Aspekte
Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Werte liegen laut Bundesnetzagentur zwischen 5,73 und 7,35 Cent je Kilowattstunde, im Durchschnitt 7,33 Cent. Bereits zum 1. Mai wurde ein Rekord bei den Windkraft-Ausschreibungen an Land verzeichnet. Die nächste Runde findet laut Netzagentur am 1. November statt.
Insgesamt zeigt sich, dass Deutschland auf einem guten Weg ist, seine Windkraftkapazitäten auszubauen. Doch es bleibt noch viel zu tun, um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen und eine gleichmäßige Verteilung der Windkraftanlagen im ganzen Land sicherzustellen.
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