Continental vor massiven Herausforderungen: Drohende Kündigungen trotz bereits erfolgtem Stellenabbau
Die Situation beim Autozulieferer Continental spitzt sich weiter zu. Trotz bereits erfolgter Einsparungen und einem massiven Stellenabbau stehen dem Unternehmen weitere Kündigungen bevor. Dies wurde in einem Gespräch mit dem Automotive-Vorstand des Hannoveraner Konzerns, Philipp von Hirschheydt, bekannt.
Drastische Maßnahmen zur Rettung des Geschäftsmodells
Von Hirschheydt erklärte, dass betriebsbedingte Kündigungen an einzelnen Standorten in der Verwaltung nicht vollständig ausgeschlossen werden könnten. Ob es tatsächlich zu Entlassungen komme, werde sich in den nächsten Wochen entscheiden. Dies hänge davon ab, ob genügend Stellen in der Verwaltung durch freiwillige Maßnahmen reduziert werden könnten.
Die Ziele des Sparprogramms sind klar definiert: Bis 2028 sollen weltweit 7150 Stellen in Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung abgebaut werden. Bereits ab 2025 sollen die Verwaltungskosten um 400 Millionen Euro sinken, und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen bis 2028 auf unter zehn Prozent des Umsatzes fallen.
Rahmenvereinbarungen mit Arbeitnehmervertretern
Um den Personalabbau zu ermöglichen, hat Continental mit den Arbeitnehmervertretern bereits einen Rahmeninteressenausgleich, einen Rahmensozialplan sowie einen Teilinteressenausgleich für die Transformation in den Verwaltungsbereichen geschlossen. Diese Vereinbarungen erlauben es dem Unternehmen, betriebsbedingt zu kündigen, wenn das Abbauziel in der Verwaltung nicht erreicht wird.
Fortschritte und Herausforderungen in der Transformation
Von Hirschheydt betonte, dass die Sanierung der Autosparte nach Plan verlaufe und signifikante Fortschritte gemacht würden. Seit Mitte 2023 habe Continental bereits rund 5000 Stellen in Entwicklung, Produktion und Verwaltung reduziert. Insgesamt beschäftige die Autosparte von Continental rund 100.000 Mitarbeiter. Auch bei der Schließung mehrerer Werke sei man vorangekommen, und die Liquidität habe sich deutlich verbessert.
Trotz dieser Fortschritte stehe die Konzernspitze unter massivem Druck. Die Lage sei so ernst, dass der Konzern nun sogar aufgespalten werden solle. Das Autogeschäft solle an die Börse gebracht werden, während unter dem Namen Continental vor allem das Reifengeschäft verbleiben würde. Eine erfolgreiche Transformation der Autosparte sei eine wesentliche Grundlage für den geplanten Spin-off.
Volatile Lage in der gesamten Branche
Nicht nur bei Continental, sondern in der gesamten Automobilbranche ist die Lage derzeit höchst volatil. Der wichtige Kunde Volkswagen müsse selbst massiv sparen, Mitarbeiter entlassen und möglicherweise Werke schließen. Auch bei BMW erodiere die Nachfrage, insbesondere im wichtigen Automarkt China. Zuletzt habe BMW seine Finanzprognose kassiert, unter anderem wegen Auslieferungssperren und Rückrufen aufgrund eines fehlerhaften Bremssystems – ein Bauteil von Continental.
Angesichts dieser Herausforderungen bleibt abzuwarten, wie Continental die notwendigen Anpassungen und die Sanierung der Autosparte bewältigen wird. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern und eine mögliche Existenzkrise abzuwenden.
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