CDU und FDP üben scharfe Kritik an Habecks schuldenfinanziertem Investitionsfonds
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) steht erneut im Kreuzfeuer der Kritik. Am Mittwoch stellte er seine sieben Punkte umfassende Modernisierungsagenda vor, die unter anderem einen schuldenfinanzierten Investitionsfonds vorsieht. Die CDU und FDP äußerten erhebliche Bedenken und warfen Habeck eine „unglaubliche Staatsgläubigkeit“ vor.
CDU: Mehr Bürokratie statt wirtschaftlicher Erholung
Unionsparlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) kritisierte Habecks Vorstoß scharf. „Statt seine Arbeit zu machen, zu regieren und die Standortbedingungen zu verbessern, schlägt Habeck immer neue Ausgaben des Staates vor“, erklärte Frei gegenüber der „Rheinischen Post“. Die Union sieht in Habecks Plänen eine Fortsetzung des Weges in die Staatswirtschaft, der nicht zu wirtschaftlicher Erholung und Wachstum führen werde, sondern lediglich zu mehr Bürokratie.
Frei betonte, dass die Finanzierung der geplanten Maßnahmen unklar sei. „Das kann kaum mit dem Finanzministerium abgestimmt sein: Die Finanzierung der Strompreisentlastungen und des Deutschlandfonds sind offen. Woher soll also weiteres Geld kommen? So zäumt der Wirtschaftsminister das Pferd von hinten auf“, so der CDU-Politiker weiter.
FDP: Fehlende Kostenaufstellung und unrealistische Vorschläge
Auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki äußerte sich kritisch zu Habecks Plänen. „Wer so große Worte schwingt und gleichzeitig als Vizekanzler Verantwortung für das Land trägt, der sollte auch benennen können, was diese Maßnahme die aktuellen und künftigen Steuerzahler kosten würde“, sagte Kubicki der „Rheinischen Post“. Bisher habe Habeck hierzu keine konkreten Angaben gemacht.
Kubicki wies zudem darauf hin, dass es im Bundestag keine Mehrheit für die Abschaffung der Schuldenbremse gebe. „Robert Habeck kann sich weiter larmoyant über die Geltung der Schuldenbremse beklagen, es wird ihm aber nichts helfen. Es gibt im Bundestag nicht einmal eine einfache Mehrheit für ihre Abschaffung, geschweige denn eine verfassungsändernde“, so der FDP-Politiker.
Politische Konsequenzen und Wahlkampf
Frei sieht in Habecks Modernisierungsagenda vor allem einen Vorstoß in den Wahlkampf. „Mit dem Papier läutet der Bundeswirtschaftsminister vor allem den Wahlkampf ein – als mitregierende Partei“, kritisierte der CDU-Politiker. Diese Einschätzung dürfte bei vielen Bürgern auf Zustimmung stoßen, die sich von der aktuellen Bundesregierung mehr wirtschaftliche Vernunft und weniger staatliche Eingriffe wünschen.
Die scharfe Kritik an Habecks Plänen zeigt einmal mehr die tiefen Gräben in der deutschen Politiklandschaft. Während die Grünen auf staatliche Investitionen und schuldenfinanzierte Maßnahmen setzen, fordern CDU und FDP eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und eine Reduzierung der Bürokratie. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese politischen Auseinandersetzungen auf die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands auswirken werden.
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