BRICS-Staaten: Ein Angriff auf die westliche Vormachtstellung
Die führenden Schwellenländer, darunter China und Russland, haben sich auf einer Konferenz in Südafrika versammelt. Sie planen, die westliche Vormachtstellung zu untergraben und eine neue Weltordnung zu etablieren. Dies könnte weitreichende Auswirkungen auf die globale politische und finanzielle Landschaft haben.
Es gibt keine unipolare Welt mehr
"Es gibt keine unipolare Welt mehr", erklärte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa vor Beginn der Konferenz. Rund 40 Länder, darunter die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, diskutieren über die "tektonischen Verschiebungen in der Geopolitik". Ramaphosa betonte, dass diese Veränderungen gefeiert werden sollten. Diese "neue Weltordnung" und ihre politischen und finanziellen Auswirkungen sind zentrale Themen des Treffens.
Die BRICS-Staaten: Eine wachsende Macht
Die BRICS-Staaten repräsentieren 42 Prozent der weltweiten Bevölkerung und fast ein Drittel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Ihr Einfluss wächst stetig, und sie haben sogar die G7-Staaten eingeholt. Die Entwicklungsbank der BRICS-Staaten, die Infrastrukturprojekte in Entwicklungsländern finanziert, ist ein Beispiel für ihren wachsenden Einfluss. Doch trotz dieser Errungenschaften gibt es interne Spannungen, insbesondere in Bezug auf Grenzfragen zwischen China und Indien.
Erweiterung des Bündnisses
23 Länder haben offiziell um eine Vollmitgliedschaft in den BRICS-Staaten gebeten. Unter den Bewerbern sind Länder aus dem Nahen Osten und Afrika. Sie fühlen sich vom globalen Finanzsystem benachteiligt und sehen in der Vorherrschaft der USA ein Hindernis. Es gibt jedoch unterschiedliche Meinungen über die Erweiterung des Bündnisses. Während China und Russland die Ausweitung befürworten, zögern Länder wie Brasilien und Südafrika aus Angst vor verschlechterten Beziehungen mit den USA.
Ein Angriff auf den US-Dollar
Ein möglicher Angriff auf den US-Dollar als Weltreserve-Währung könnte ein zentrales Thema der Konferenz sein. Berichten zufolge hat ein von Russland und China geführtes Konsortium beschlossen, Gold als Grundlage für ein geplantes neues internationales Währungssystem zu verwenden. Dies wäre die bedeutendste Entwicklung in der internationalen Finanzwelt seit dem Nixon-Schock von 1971, als die USA den Goldstandard aufgaben.
Goldreserven steigen
China, Russland, Indien und Brasilien haben ihre Goldreserven massiv erhöht. China hat seine Reserven von 1054 Tonnen Gold im Jahr 2013 auf 2113 Tonnen Gold im Juni 2023 verdoppelt. Russlands Reserven haben sich in diesem Zeitraum von knapp 900 Tonnen auf rund 230 Tonnen mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: Die Goldreserven der USA betragen über 810 Tonnen.
Handel in anderen Währungen
Mehrere BRICS-Mitglieder haben bereits damit begonnen, bilaterale Handelsgeschäfte in ihren Landeswährungen abzuwickeln. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung einer Herausforderung der zentralen Rolle der USA im globalen Finanzsystem.
Vertrauen ist die wichtigste Währung
Trotz dieser Entwicklungen bleibt Vertrauen die wichtigste Währung auf dem Finanzmarkt. Viele Investoren blicken skeptisch auf Russland und China, insbesondere angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen in beiden Ländern. In China zieht die Immobilienkrise die Wirtschaft nach unten, während der russische Rubel an Wert verliert.
Die BRICS-Staaten stellen eine wachsende Herausforderung für die westliche Vormachtstellung dar. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf die globale politische und finanzielle Landschaft haben werden.
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