BRICS-Staaten auf der Suche nach Alternativen zum US-Dollar
Die BRICS-Staaten, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, arbeiten intensiv an einer Alternative zum US-Dollar als Handels- und Reservewährung. Diese Bemühungen sind eine direkte Reaktion auf die zunehmende Nutzung des Dollars durch die USA als wirtschaftliche Waffe, was weltweit den Wunsch nach einer Entdollarisierung verstärkt hat.
Der BRICS-Gipfel in Kasan
Am kommenden Wochenende treffen sich die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Länder im russischen Kasan. Obwohl von diesem Gipfel noch keine bahnbrechenden Entscheidungen zu erwarten sind, könnte ein Kurs festgelegt werden, der die zukünftige Richtung der Entdollarisierung bestimmt. Der erfahrene russische Journalist Andrej Schitow hat für die russische Nachrichtenagentur TASS einen Artikel verfasst, der die Fortschritte der BRICS-Staaten bei der Suche nach Alternativen zum Dollar beleuchtet.
Die Dominanz des Dollars in Frage gestellt
In einem kürzlich erschienenen Artikel für die Zeitschrift Foreign Affairs betonte US-Außenminister Anthony Blinken die Bedeutung des Dollars für die amerikanische Macht. Doch diese Dominanz wird zunehmend als problematisch angesehen, da die USA den Dollar als Mittel zur Durchsetzung ihrer außenpolitischen Ziele nutzen. Dies hat dazu geführt, dass Länder wie Russland und China nach Alternativen suchen.
Die Rolle der BRICS-Staaten
Die BRICS-Staaten haben sich zum Ziel gesetzt, ein gerechteres internationales Finanzsystem zu schaffen. Bei einem Treffen der Finanzminister und Zentralbankgouverneure der BRICS in Moskau wurden mehrere Initiativen diskutiert, darunter eine grenzüberschreitende Zahlungsinitiative und die Gründung einer eigenen Rückversicherungsgesellschaft. Diese Maßnahmen sollen die Abhängigkeit von westlichen Finanzinstitutionen verringern und eine gerechtere Verteilung der Einnahmen ermöglichen.
Wirtschaftliche Stärke der BRICS
Die BRICS-Staaten sind bereits der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft. Laut dem russischen Finanzminister Anton Siluanow wird die durchschnittliche Wachstumsrate der BRICS-Wirtschaft in den Jahren 2024 und 2025 bei 4,4 Prozent pro Jahr liegen, während der weltweite Durchschnitt bei 3,2 Prozent liegt. Der Anteil der BRICS-Länder am weltweiten BIP in Kaufkraftparität wird in diesem Jahr einen Rekordwert von 36,7 Prozent erreichen.
Brasilien übernimmt den Vorsitz
Nach dem Gipfel in Kasan wird Brasilien den Vorsitz der BRICS für ein Jahr übernehmen. Brasilien hat bereits in der Vergangenheit wichtige Entscheidungen innerhalb der BRICS vorangetrieben, darunter die Gründung der Neuen Entwicklungsbank in Shanghai. Der brasilianische Delegationsleiter Antonio Freitas hat versichert, dass Brasilien die Erwartungen seiner Partner erfüllen wird.
Eine langfristige Perspektive
Experten wie Sergej Stortschak und Jeffrey Sachs betonen, dass die Schaffung eines parallelen Finanzsystems Zeit benötigt. In den nächsten fünf Jahren könnten jedoch bedeutende Fortschritte erzielt werden, insbesondere durch die Nutzung digitaler Technologien. Die BRICS-Staaten sind entschlossen, die Dominanz des Dollars zu verringern und ein gerechteres internationales Finanzsystem zu schaffen.
Fazit
Die BRICS-Staaten sind auf einem klaren Kurs, die Dominanz des US-Dollars zu hinterfragen und Alternativen zu entwickeln. Obwohl noch viele Herausforderungen bestehen, zeigt die Entschlossenheit der BRICS, dass ein Wandel im globalen Finanzsystem möglich ist. Es bleibt abzuwarten, wie die USA und andere westliche Länder auf diese Entwicklungen reagieren werden.
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