Bibliotheken als Zensoren: Warnhinweise für "demokratiegefährdende" Bücher
Eine besorgniserregende Entwicklung zeichnet sich in deutschen Bibliotheken ab: Ein "Expert*innenzirkel" des Berufsverbands Information Bibliothek (BIB) erstellt Listen von Büchern, die mit Warnhinweisen versehen werden sollen. Diese Praxis erinnert in erschreckender Weise an längst überwunden geglaubte Zeiten der Zensur.
Fragwürdige Warnhinweise in öffentlichen Bibliotheken
In der Stadtbibliothek Münster wurden Bücher mit Aufklebern versehen, die Leser vor vermeintlich "umstrittenen Inhalten" warnen sollen. Der Wortlaut suggeriert, dass bestimmte Werke möglicherweise nicht mit den "Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar" seien. Diese Praxis wirft ernsthafte Fragen nach der Rolle öffentlicher Bibliotheken auf.
Der "Expert*innenzirkel" als selbsternannte Wahrheitsinstanz
Besonders bedenklich erscheint die Zusammensetzung des sogenannten Expert*innenzirkels "Medien an den Rändern". Diese kleine Gruppe maßt sich an, bundesweit Empfehlungen auszusprechen, welche Bücher als potentiell gefährlich einzustufen sind. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf der Warnung vor "rechter" Literatur, während eine kritische Auseinandersetzung mit extremistischen linken Positionen völlig fehlt.
"Medien an den Rändern thematisiert nicht nur (politische) Literatur am rechten Rand, sondern greift generell Medien auf, die umstritten hinsichtlich ihrer Erwerbung sein können."
Steuerfinanzierte Meinungslenkung
Besonders kritisch zu sehen ist, dass diese Form der Meinungslenkung mit Steuergeldern finanziert wird. Bibliotheken sollten als neutrale Bildungseinrichtungen fungieren und nicht als Instrumente zur politischen Indoktrination missbraucht werden.
Konkrete Beispiele der Zensurpraxis
- Warnhinweise bei medizinischen Fachbüchern, die vom Mainstream abweichende Thesen vertreten
- Markierung von Büchern zur Ukraine-Krise, die eine differenzierte Sichtweise bieten
- Empfehlungen zur Nichtanschaffung bestimmter Werke
Diese Entwicklung ist Teil eines größeren Problems: Auch digitale Plattformen wie Google und Wikipedia bevorzugen zunehmend "akzeptable" Meinungen und erschweren den Zugang zu alternativen Sichtweisen. In einer wahrhaft demokratischen Gesellschaft sollte jedoch gerade die Vielfalt der Meinungen geschützt und gefördert werden.
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