Betrug bei Retouren: Die fragwürdigen Methoden der Online-Händler
Die Rücksendung von Waren stellt für den Online-Handel eine erhebliche Belastung und unerwünschte Kosten dar. Eine Untersuchung des EHI Handelsforschungsinstituts aus dem Jahr 2023 hat ergeben, dass die durchschnittlichen Kosten für jeden zurückgesandten Artikel zwischen fünf und zehn Euro liegen. In 64 Prozent der Fälle tragen die Online-Händler diese Kosten. Um diesem finanziellen Druck zu entgehen, greifen einige Händler zu fragwürdigen Methoden, um die Kunden die Kosten tragen zu lassen.
Neue Taktiken zur Vermeidung von Retouren
Bild.de hat kürzlich neue Taktiken im Online-Handel aufgedeckt, die speziell auf Rücksendungen abzielen. Das Ziel dieser Taktiken ist es, die Kunden dazu zu bringen, die anfallenden Kosten zu tragen oder die Ware gar nicht erst zurückzusenden. Laut der EHI-Studie ist die Vermeidung von Rücksendungen für 74 Prozent der befragten Händler von größter Bedeutung.
Gebühren für Rücksendungen
Um Rücksendungen und unnötigen Aufwand zu vermeiden, schlägt der Händlerbund vor, Gebühren für Rücksendungen einzuführen. Ihr Argument ist, dass kostenlose Rücksendungen zwar einen Kaufanreiz bieten, aber auch zu Impulskäufen führen, wodurch ein Großteil der Waren zurückgesandt wird. Ihrer Meinung nach würden Kunden zweimal nachdenken, wenn sie selbst für die Kosten aufkommen müssten. Online-Händler wie Zara haben dies bereits umgesetzt. Kunden müssen hier 2,95 Euro für die Rücksendung zahlen.
Versteckte Klauseln und komplizierte Prozesse
Es gibt jedoch auch dreistere Methoden: Laut Bild.de hat ein Online-Händler auf Ebay in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen eine Klausel versteckt, die eine Rücksendungsgebühr von 79 Euro vorsieht. Wenn das Paket beispielsweise an die Adresse des Arbeitgebers geliefert wird, stuft der Verkäufer den Kunden als gewerblich ein und reduziert die Rückerstattung um den genannten Betrag. Eine weitere Taktik von Händlern besteht darin, zu verschleiern, dass Rücksendungen kostenpflichtig ins Ausland versendet werden müssen.
Schlechte Praktiken von Online-Händlern
Experten wissen laut Bild.de, dass es weniger Rücksendungen gibt, wenn diese für Kunden erschwert werden. Daher gestalten einige Online-Händler den Prozess absichtlich kompliziert, beispielsweise durch die Beantwortung mehrerer Fragen und das Hochladen von Fotos. Der Online-Händler Wish nutzt beispielsweise diese Methode. Durch diese legale Taktik kann die Rücksendequote um fünf Prozent reduziert werden. Aber auch lange Fristen tragen dazu bei, dass Kunden die Rücksendung vergessen.
Kostenlose Rücksendungen
Es gibt jedoch auch Online-Händler, bei denen die Rücksendung kostenlos ist. Dazu gehören beispielsweise:
- About You
- Adidas
- Asos
- Bershka
Trotzdem ist beim Online-Kauf Vorsicht geboten. Allein auf Ebay und dem dazugehörigen Verkaufsportal Kleinanzeigen gibt es einige Betrugsmethoden, die Käufer im schlimmsten Fall viel Geld kosten können. Ob durch einen vorgetäuschten Übertragungsfehler oder eine abgebrochene Auktion – Online-Händler finden immer einen Weg, Kunden zu täuschen.
Immer häufiger werden Menschen auch Opfer von Betrug bei Investitionen in Kryptowährungen. Die Polizei hat Tipps, wie Sie auf die Masche nicht hereinfallen.
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