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27.09.2024
09:05 Uhr

Automobilbranche warnt vor unrealistischen EU-Zielen bei E-Autos

Automobilbranche warnt vor unrealistischen EU-Zielen bei E-Autos

Die Automobilwirtschaft schlägt Alarm: Die von der EU gesetzten Ziele für den Anteil von Elektroautos an den Neuzulassungen seien „unmöglich zu erreichen“. Aktuell liegt der Anteil bei 12,5 Prozent, doch bis 2025 soll dieser auf 25 Prozent steigen. Branchenvertreter wie Günther Kerle, Obmann der Automobilimporteure, kritisieren die Politik für ihre unrealistischen Vorgaben.

Verfehlte Ziele und drohende Strafzahlungen

Die EU hat ambitionierte Pläne, den Anteil von Elektrofahrzeugen auf den Straßen drastisch zu erhöhen. Doch die Realität sieht anders aus: In vielen EU-Ländern sinkt der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen. Sollte Österreich die Vorgaben verfehlen, drohen hohe Strafzahlungen. Kerle fordert daher, die CO2-Flottenziele früher als geplant zu evaluieren und der Transformation mehr Zeit zu geben.

Unterstützungsmaßnahmen für E-Mobilität

Um die Attraktivität von Elektroautos zu steigern, fordert die Automobilbranche mehr Unterstützung. Neben den bereits existierenden Zuschüssen beim Kauf für Privatpersonen, schlägt Kerle weitere Maßnahmen vor: Gratis Parkmöglichkeiten für E-Auto-Fahrer, vergünstigte Garagenplätze und eine Preisobergrenze für das Laden an öffentlichen Stationen. Auch einfachere Bezahlmethoden und eine transparentere Preisgestaltung würden helfen.

Praktische Herausforderungen für E-Auto-Besitzer

Klaus Edelsbrunner, Chef der Fahrzeughändler, sieht weitere praktische Probleme: „Ich empfehle einem Kunden ein E-Auto derzeit nur dann, wenn er zu Hause eine Möglichkeit zum Laden hat – öffentliches Laden ist ja auch deutlich teurer.“ Für Bewohner kleiner Wohnungen in der Stadt sei ein E-Auto nur dann sinnvoll, wenn sie nur wenige Tausend Kilometer im Jahr fahren.

Förderungen und Investitionsprämien

Die Kfz-Branche fordert zudem die Wiedereinführung der Investitionsprämie und Förderungen für die Entwicklung grüner Antriebstechnologien. Hansjörg Tutner, Industrievertreter, weist auf die Vorteile hin, die andere Länder bereits genießen: „In Ostungarn hat BYD ein Werk errichtet, das wird dort bis zu 50 Prozent gefördert. Wir haben hier in Österreich klare Nachteile.“ Eine Anpassung des EU-Beihilferechts sei notwendig, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

Subventionen und internationale Konkurrenz

Ein weiteres Problem sieht die Branche in den massiven Subventionen, die chinesische Hersteller erhalten. Diese profitieren sowohl von staatlichen Förderungen in China als auch von großzügigen EU-Subventionen. Dies könnte mittelfristig auch den österreichischen Standort gefährden, der von Aufträgen europäischer Zulieferer lebt. Der chinesische Produzent BYD widerspricht jedoch diesen Sorgen und verweist auf bestehende Partnerschaften mit österreichischen Firmen.

Volkswagen und die heimische Wirtschaft

Auch die Probleme beim Autoriesen Volkswagen (VW) belasten die heimischen Firmen. Trotz der Schwierigkeiten rechnet Tutner nicht mit einem großen Stellenabbau und gibt Entwarnung.

Forderungen der Branche

Die Automobilbranche setzt sich nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die Autofahrer ein. Klaus Edelsbrunner betont: „Höhere Steuern sind ganz klar abzulehnen.“ Zudem solle die Pendlerpauschale dringend erhalten bleiben, da Autofahrer ohnehin eine steuerlich besonders belastete Gruppe seien, vor allem auf dem Land.

Die Forderungen der Automobilbranche sind klar: Mehr Zeit und Unterstützung für die Transformation zur E-Mobilität, faire Wettbewerbsbedingungen und eine Entlastung der Autofahrer. Ob die EU auf diese Forderungen eingeht, bleibt abzuwarten.

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