Alarmierende Strahlung: „Starlink“-Satelliten bedrohen die Astronomie
Ein Forschungsteam hat erneut Alarm geschlagen: Die von „Starlink“-Satelliten ausgesendete Strahlung könnte die Himmelsbeobachtung erheblich beeinträchtigen. Was zunächst als technologische Errungenschaft für schnelles Internet aus dem All gefeiert wurde, entwickelt sich zunehmend zu einem Albtraum für die Astronomie.
Strahlung stört empfindliche Radioastronomie
Die ersten „Starlink“-Satelliten wurden bereits 2019 von SpaceX ins All geschickt. Schon damals sorgten die hellen Lichtpunkte am Nachthimmel für Aufsehen. Doch nun hat ein Forschungsteam unter der Leitung von Cees Bassa vom niederländischen Institut für Radioastronomie (ASTRON) ein weiteres gravierendes Problem aufgedeckt: Die neueste Generation dieser Satelliten, die „V2-Mini“, sendet unbeabsichtigt Radiowellen aus, die bis zu 32-mal heller sind als die der vorherigen Generation.
Die Forscher nutzten das LOFAR-Radioteleskop und beobachteten die Radiofrequenzen über und unter dem UKW-Band. Dabei stellten sie fest, dass sowohl die erste als auch die zweite Generation der „Starlink“-Satelliten unbeabsichtigte elektromagnetische Strahlung aussenden. Diese Strahlung ist laut Bassa zehn Millionen Mal heller als die schwächsten astrophysikalischen Quellen, die mit LOFAR beobachtet werden können. Dies stellt ein enormes Problem für die Astronomie dar.
Ein Albtraum für die Wissenschaft
Elon Musks „Starlink“-Satelliten werden von Wissenschaftlern als „schlimmster Alptraum“ bezeichnet. Bassa betont, dass das Problem sich weiter verschlimmern könnte, da SpaceX jede Woche etwa 40 Satelliten der zweiten Generation ins All schickt. Diese Entwicklung sei „deprimierend“, da sie die Bedingungen für astronomische Beobachtungen rapide verschlechtere.
Regulierung des Weltraums gefordert
Federico Di Vruno, der ebenfalls an der Studie beteiligt war, fordert eine Regulierung des Weltraums. Er betont, dass Satellitenunternehmen kein Interesse daran haben sollten, unbeabsichtigte Strahlung zu erzeugen, und dass die Minimierung dieser Strahlung eine Priorität in der nachhaltigen Raumfahrtpolitik sein sollte. Die Menschheit nähere sich einem Wendepunkt, an dem Maßnahmen ergriffen werden müssten, um den Himmel als Fenster zur Erforschung des Universums zu erhalten.
„Starlink“ und andere Satellitenprojekte
Seit dem Start des „Starlink“-Projekts im Jahr 2019 umkreisen etwa 6400 SpaceX-Satelliten die Erde und ermöglichen schnelles Internet aus dem All. Mehr als 2000 dieser Satelliten gehören bereits zur zweiten Generation. Andere Unternehmen planen ebenfalls große Satellitenkonstellationen oder haben bereits mit dem Betrieb begonnen. Der Satellit „BlueWalker3“ stört beispielsweise durch seine Helligkeit und seine Strahlung. Bis zum Ende des Jahrzehnts könnte die Anzahl der Satelliten im Erdorbit die Marke von 100.000 überschreiten.
Die Zukunft der Astronomie steht auf dem Spiel
Die „Starlink“-Satelliten sind derzeit im Erdorbit in der Mehrheit und SpaceX ist der größte Satellitenbetreiber der Welt. Di Vruno betont, dass SpaceX die Chance habe, hier den Standard zu setzen. Laut dem Magazin Science ist SpaceX bereits über die neuesten Studienergebnisse informiert und plant eigene Tests. Forscher und SpaceX-Ingenieure sollen anschließend ihre Ergebnisse vergleichen, um hoffentlich eine Lösung zu finden.
Die Herausforderungen, die durch die „Starlink“-Satelliten entstehen, zeigen deutlich, dass technologische Fortschritte nicht ohne Rücksicht auf empfindliche Wissenschaften wie die Astronomie erfolgen dürfen. Es bleibt zu hoffen, dass SpaceX und andere Unternehmen Wege finden, um die unbeabsichtigte Strahlung zu minimieren und so den Blick in die Sterne auch in Zukunft zu ermöglichen.
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