Zinserwartungen dämpfen Hoffnungen: Fed-Senkung wohl erst im Sommer 2025
Die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine baldige Zinssenkung durch die Federal Reserve scheinen sich zunehmend in Luft aufzulösen. Während viele Anleger noch zu Jahresbeginn auf schnelle Zinserleichterungen spekuliert hatten, deuten die aktuellen Markterwartungen darauf hin, dass die US-Notenbank ihre straffe Geldpolitik noch länger beibehalten könnte.
Robuste US-Wirtschaft verzögert Zinswende
Die amerikanische Wirtschaft zeigt sich weiterhin erstaunlich widerstandsfähig - zum Leidwesen all jener, die auf eine rasche geldpolitische Lockerung gehofft hatten. Aktuelle Konjunkturdaten signalisieren einen anhaltend starken Preisauftrieb, der die Federal Reserve in ihrer restriktiven Haltung bestärkt. Die Notenbank unter Jerome Powell dürfte kaum gewillt sein, ihren erfolgreichen Kampf gegen die Inflation durch vorschnelle Zinssenkungen zu gefährden.
Märkte rechnen mit Juni-Termin
Das vielbeachtete CME FedWatch Tool, der Gradmesser der Chicagoer Terminbörse, zeichnet ein ernüchterndes Bild: Für den kommenden Fed-Termin Ende Januar liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung bei verschwindend geringen 4,8 Prozent. Auch für März (37,3%) und Mai (42,4%) überwiegt die Skepsis. Erst für die Juni-Sitzung deuten die Prognosen mit 44,3 Prozent auf eine realistische Chance für einen ersten Zinsschritt nach unten hin.
Arbeitsmarktdaten als Zünglein an der Waage
Die kommenden US-Arbeitsmarktdaten könnten die Karten allerdings neu mischen. Ein schwächerer Arbeitsmarkt würde der Fed mehr Spielraum für eine gelockerte Geldpolitik verschaffen. Dagegen dürften robuste Beschäftigungszahlen die Hoffnungen auf Zinssenkungen weiter dämpfen.
Die aktuelle Situation erinnert fatal an das wirtschaftspolitische Versagen der 1970er Jahre. Damals führte eine zu frühe geldpolitische Lockerung zu einer verheerenden Stagflation. Diesen Fehler wird die Federal Reserve nicht wiederholen wollen.
Konsequenzen für Anleger
Für Investoren bedeutet die Aussicht auf länger hohe Zinsen eine ernüchternde Perspektive. Besonders der aufgeblähte Tech-Sektor, der von der ultralockeren Geldpolitik der vergangenen Jahre massiv profitiert hatte, könnte unter Druck geraten. Klassische Anlageklassen wie Gold könnten dagegen von der anhaltenden geldpolitischen Unsicherheit profitieren.
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