Weltweiter Kohleverbrauch: Symbolische Einsparungen des Westens stehen gigantischem Wachstum in Asien gegenüber
Während westliche Nationen wie Deutschland sich auf die Fahnen schreiben, den Kohleverbrauch zu senken und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, offenbart ein Blick auf die weltweiten Entwicklungen ein ernüchterndes Bild. Die jüngsten Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA) zeigen, dass jegliche Reduktion hierzulande nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein ist – der globale Kohleverbrauch erreicht trotz aller Klimaschutzdebatten neue Rekordhöhen.
Asiens ungebremster Hunger nach Kohle
Es ist ein Paradoxon, das zum Nachdenken anregt: Während Europa und die USA ihren Kohleverbrauch markant um 23 beziehungsweise 21 Prozent senken, stellen diese Bemühungen im globalen Kontext kaum mehr als eine Fußnote dar. Die IEA legt offen, dass der Gesamtverbrauch von Kohle weltweit um 1,4 Prozent auf 8,5 Milliarden Tonnen angestiegen ist. Ein gewaltiges Wachstum in Asien macht die westlichen Einsparungen zunichte, allen voran in China, wo der Verbrauch um 4,9 Prozent zulegte – eine Zunahme, die mehr als die Hälfte des gesamten jährlichen Steinkohleverbrauchs Deutschlands entspricht.
Deutschlands Sisyphusarbeit in der Energiepolitik
Deutschlands Energiepolitik gleicht zunehmend der Arbeit des Sisyphus. Trotz ambitionierter Ziele und der schrittweisen Abschaltung von Kohlekraftwerken, wird der positive Effekt dieser Maßnahmen durch das massive Wachstum in Ländern wie Indien und Indonesien, mit Zunahmen von acht beziehungsweise elf Prozent, nahezu ausgehebelt. Die Bestrebungen, die Emissionen zu reduzieren, wirken angesichts dieser Zahlen fast sinnlos und stellen die Wirksamkeit der deutschen Klimapolitik in Frage.
Die Weltklimakonferenz – ein Spiegelbild der globalen Diskrepanz
Die jüngste Weltklimakonferenz in Dubai könnte als Sinnbild für die globale Diskrepanz in den Bemühungen um Klimaschutz gesehen werden. Während Deutschland und andere westliche Staaten vehement für Emissionsreduzierungen eintreten, stößt diese Forderung bei den wirtschaftlich wachsenden Nationen auf harten Widerstand. Indien, das fast die Häfte seines Energiebedarfs durch Kohle deckt, gibt sich bis zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2070 bedeckt – ein Zeitraum, der angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise als viel zu lang erscheint.
Fazit: Ein Umdenken ist gefordert
Die aktuellen Entwicklungen fordern ein Umdenken, sowohl in der deutschen als auch in der internationalen Energiepolitik. Es bedarf einer globalen Anstrengung, um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Interessen der aufstrebenden Volkswirtschaften zu berücksichtigen. Die westlichen Nationen dürfen sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern müssen erkennen, dass ihre Bemühungen nur im Kontext einer weltweiten Kooperation ihre volle Wirkung entfalten können. Der Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft ist noch lang und steinig, und es wird Zeit, dass dieser von allen Akteuren gemeinsam beschritten wird.
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