Wasserstände steigen – Neuer Regen verschlimmert die Lage
Die Hochwasserlage in Mitteleuropa spitzt sich weiter zu. Starke Regenfälle haben in Tschechien, Polen und Österreich zu schweren Überschwemmungen geführt, die bereits mehrere Menschenleben gefordert haben. Besonders betroffen ist das österreichische Bundesland Niederösterreich, das zum Katastrophengebiet erklärt wurde. Auch im Osten Deutschlands steigen die Wasserstände bedrohlich an.
Katastrophengebiet Niederösterreich
In Niederösterreich spülen reißende Wasserfluten durch Straßen und Siedlungen. Tausende Rettungskräfte sind im Dauereinsatz, um Menschen in Sicherheit zu bringen und Dämme aus Sandsäcken zu errichten. Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner sprach von einer „Ausnahmesituation, wie wir sie noch nie erlebt haben“. Der Wienfluss in der Hauptstadt Wien ist zu einem reißenden Strom angewachsen und könnte durch neuen Regen weiter anschwellen.
Tragische Verluste in mehreren Ländern
Die Überschwemmungen haben in mehreren EU-Ländern Todesopfer gefordert. In Österreich starb ein Feuerwehrmann, in Polen ein Mann und in Rumänien verloren sechs Menschen ihr Leben. In der tschechischen Stadt Krnov, die fast vollständig überflutet wurde, ist die Lage besonders dramatisch. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar bezeichnete die Situation als schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997.
Deutschland in Alarmbereitschaft
Auch im Osten Deutschlands steigen die Wasserstände bedrohlich an. In Dresden wird erwartet, dass der Richtwert der Alarmstufe 3 an der Elbe erreicht wird. Am Sonntagabend wurde bereits Alarmstufe 2 ausgerufen, nachdem der Wasserstand auf 5,01 Meter gestiegen war. Der Normalstand der Elbe beträgt am Dresdner Pegel rund 2 Meter, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es am Höhepunkt 9,40 Meter.
Polen und Tschechien schwer getroffen
In Polen verschärfte sich die Lage nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge an der Grenze zu Tschechien. In der Kleinstadt Klodzko erreichte die Glatzer Neiße einen Pegelstand von 6,84 Meter, üblich ist ein durchschnittlicher Wasserstand von etwa einem Meter. In Tschechien sind besonders die Städte Opava und Ostrava betroffen. Die Regierung in Prag will über finanzielle Nothilfen für die Betroffenen entscheiden, während Präsident Petr Pavel zu Spenden aufrief.
Weiterhin Regen in Bayern
In Bayern bleibt die Hochwasserlage angespannt, doch der Hochwassernachrichtendienst Bayern prognostiziert, dass es nicht schlimmer wird als bisher. Bis Dienstag wird vor allem im Süden und Südosten des Freistaats teils ausdauernder Regen erwartet. In höheren Lagen fällt der Niederschlag als Schnee, was die Hochwasserlage etwas entspannt.
Die dramatische Hochwasserlage in Mitteleuropa zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, auf extreme Wetterereignisse vorbereitet zu sein und entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu ergreifen. Die betroffenen Regionen stehen vor großen Herausforderungen, die nur durch gemeinschaftliche Anstrengungen bewältigt werden können.
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