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20.11.2024
12:56 Uhr

Warnung vor übertriebener Sicherheitspolitik: China steht vor wirtschaftspolitischer Weichenstellung

Warnung vor übertriebener Sicherheitspolitik: China steht vor wirtschaftspolitischer Weichenstellung

In einer bemerkenswerten Rede warnte der stellvertretende Direktor des Instituts für Finanz- und Bankwesen der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, Zhang Ming, vor einer zu einseitigen Fokussierung auf sicherheitspolitische Aspekte in der chinesischen Wirtschaftspolitik. Diese Warnung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Spannungen zwischen den USA und China weiter zu verschärfen drohen.

Der schmale Grat zwischen Entwicklung und Sicherheit

Zhang Ming betonte in seiner Rede auf der Jahrestagung der China Society of World Economics die zentrale Bedeutung einer ausgewogenen Politik. Er warnte eindringlich davor, in die Falle eines übertriebenen Sicherheitsdenkens zu tappen. Nach seiner Einschätzung würde eine zu starke Fokussierung auf Sicherheitsaspekte die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gefährden.

Für ein großes Entwicklungsland wie China bietet Entwicklung die größte Sicherheit.

Amerikanische Strategie der Destabilisierung

Der Ökonom beschrieb eine besorgniserregende Strategie der USA: Sobald China sich auf seine wirtschaftliche Entwicklung konzentriere, würden die Vereinigten Staaten gezielt geopolitische Spannungen erzeugen. Dies führe dazu, dass Peking seine Aufmerksamkeit von der Entwicklung auf Sicherheitsfragen verlagern müsse - eine Taktik, die dem Land letztlich schade.

Drohende Verschärfung unter Trump

Die Situation könnte sich mit der möglichen Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus weiter zuspitzen. Die bereits bekannt gewordenen Personalentscheidungen für sein Kabinett deuten auf einen deutlich härteren Kurs gegenüber China hin:

  • Marco Rubio als designierter Außenminister
  • Michael Waltz als künftiger Nationaler Sicherheitsberater

Differenzierte Betrachtung notwendig

Zhang Ming mahnte jedoch zur Besonnenheit und warnte vor vereinfachenden Schwarz-Weiß-Darstellungen in der geopolitischen Bewertung. Er betonte, dass nicht alle entwickelten Länder automatisch eine chinakritische Haltung einnähmen. Diese differenzierte Sichtweise sei wichtig für eine ausgewogene Politik zwischen Entwicklung und Sicherheit.

Diese Debatte zeigt einmal mehr die komplexen Herausforderungen, vor denen die Volksrepublik China steht. Während die USA unter einer möglichen zweiten Trump-Präsidentschaft vermutlich einen noch aggressiveren Kurs einschlagen würden, muss Peking einen Weg finden, seine wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben, ohne dabei die legitimen Sicherheitsinteressen zu vernachlässigen.

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