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24.06.2024
06:50 Uhr

Viktor Orbán: Deutschland sei nicht mehr das gleiche Land wie vor zehn Jahren

Viktor Orbán: Deutschland sei nicht mehr das gleiche Land wie vor zehn Jahren

Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán hat sich befremdet angesichts der Veränderungen der vergangenen Jahre in Deutschland geäußert. Deutschland sehe heute nicht mehr so aus wie vor zehn Jahren, sagte Orbán am Freitag anlässlich seines Besuchs in Berlin dem staatlichen ungarischen Radiosender Kossuth.

„Es schmeckt nicht mehr wie früher, es riecht nicht mehr wie früher, dieses ganze Deutschland ist nicht mehr das Deutschland, das unsere Großeltern und Eltern uns als Beispiel genannt haben“, so Orbán weiter.

Deutschland im Wandel: Eine bunte, veränderte multikulturelle Welt

Frühere Generationen hätten zu ihren Kindern gesagt: „Sohn, wenn du fleißige Leute sehen willst, dann geh‘ nach Deutschland, wenn du gut organisierte Arbeit in Deutschland sehen willst, wenn du Ordnung sehen willst, dann geh‘ dorthin, wo es Ordnung gibt“, sagte Orbán. Diese Zeiten seien jedoch vorbei. Deutschland sei heute eine „bunte, veränderte multikulturelle Welt“, in der Migranten „nicht länger Gäste“ seien. „Das ist eine sehr große Veränderung“, betonte der ungarische Premier.

Orbán bei Scholz: Eine Botschaft an den Bundeskanzler

Orbán ist am Freitag zu Gast bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin. Anlass des Treffens ist Ungarns turnusgemäße Übernahme des EU-Ratsvorsitzes am 1. Juli, wie die Bundesregierung vorab mitteilte. Eine Begegnung mit der Presse ist nicht vorgesehen. Orbán möchte dem Bundeskanzler persönlich seine Sichtweise übermitteln.

Kritik an Orbán: Aushöhlung der Demokratie und Konflikte mit Brüssel

Der 61-Jährige steht seit Jahren wegen der Aushöhlung der Demokratie in seinem Land in der Kritik und liegt mit Brüssel etwa bei der Migrationspolitik und der Unterstützung der Ukraine über Kreuz. Orbán betonte jedoch, dass es keinen Ukraine-Krieg gäbe, „wenn Angela Merkel noch Kanzlerin wäre“.

Die Zukunft der EU unter ungarischer Ratspräsidentschaft

Mit der Übernahme des EU-Ratsvorsitzes durch Ungarn wird die Migrationspolitik zu einem der Schwerpunkte. Orbán hat bereits verlauten lassen, dass er eine striktere Kontrolle und Begrenzung der Migration anstrebt. Dies könnte zu weiteren Spannungen innerhalb der EU führen, insbesondere mit Ländern, die eine offenere Migrationspolitik verfolgen.

Ein Blick auf die deutsche Gesellschaft

Orbáns Aussagen werfen ein Schlaglicht auf die tiefgreifenden Veränderungen, die Deutschland in den letzten Jahren durchlaufen hat. Die zunehmende Multikulturalität und die Integration von Migranten sind zentrale Themen, die die deutsche Gesellschaft prägen. Während einige dies als Bereicherung sehen, gibt es auch Stimmen, die wie Orbán eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Strukturen fordern.

In jedem Fall zeigt Orbáns Besuch und seine Aussagen, dass Deutschland und Europa vor großen Herausforderungen stehen. Die Frage, wie mit Migration und kultureller Vielfalt umgegangen werden soll, wird weiterhin im Zentrum der politischen Debatte stehen.

Fazit

Die Aussagen von Viktor Orbán verdeutlichen die Spannungen und unterschiedlichen Sichtweisen innerhalb Europas. Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark verändert, und diese Veränderungen werden weiterhin kontrovers diskutiert. Orbáns kritische Haltung gegenüber der aktuellen Entwicklung in Deutschland und seine Forderung nach einer Rückbesinnung auf traditionelle Werte spiegeln eine konservative Perspektive wider, die in der heutigen politischen Landschaft nicht unbeachtet bleiben sollte.

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