USA liefern der Ukraine erneut umstrittene Streumunition
Washington hat ein neues Hilfspaket für die Ukraine geschnürt und dabei erneut die Lieferung von Streumunition zugesagt. Diese Entscheidung sorgt international für erheblichen Diskussionsstoff, da der Einsatz dieser Waffen von mehr als 100 Staaten geächtet wird, darunter auch Deutschland.
Umstrittene Waffenlieferung
Das neue Hilfspaket der USA für die Ukraine hat einen Umfang von rund 375 Millionen US-Dollar (etwa 337 Millionen Euro). Neben Streumunition umfasst es auch Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS, Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter sowie gepanzerte Fahrzeuge und Patrouillenboote. Die Ausrüstung stammt aus Beständen des US-Militärs, wie das US-Außenministerium mitteilte.
Gefährliche Blindgänger
Streumunition ist insbesondere deshalb umstritten, weil ein erheblicher Teil der kleinen Sprengkörper, die beim Bersten der Raketen oder Bomben über dem Zielgebiet freigesetzt werden, nicht detoniert. Diese Blindgänger bleiben liegen und stellen eine erhebliche Gefahr für die Zivilbevölkerung dar. Mehr als 100 Staaten haben daher ihren Einsatz geächtet.
Argumente der ukrainischen Führung
Die ukrainische Regierung argumentiert, dass sie diese Waffen zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg und zur Befreiung besetzter Gebiete benötigt. Russland hat die Munition bereits mehrfach im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 haben die USA militärische Hilfe im Wert von rund 56 Milliarden US-Dollar (etwa 50,3 Milliarden Euro) für die Ukraine bereitgestellt, darunter auch Streumunition.
Internationale Reaktionen
Die erneute Lieferung von Streumunition durch die USA wird international kontrovers diskutiert. Kritiker argumentieren, dass der Einsatz dieser Waffen langfristige Gefahren für die Zivilbevölkerung birgt und das humanitäre Völkerrecht verletzt. Befürworter hingegen betonen die Notwendigkeit, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression zu unterstützen.
Historischer Kontext
Die Diskussion um Streumunition ist nicht neu. Bereits im Juli des vergangenen Jahres machten die USA erstmals eine Lieferung von Streumunition an die Ukraine publik. Diese Waffen wurden in der Vergangenheit in verschiedenen Konflikten eingesetzt und haben stets für internationale Empörung gesorgt, vor allem aufgrund der hohen Zahl an zivilen Opfern und der langfristigen Gefahren durch Blindgänger.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die internationale Gemeinschaft zu dieser erneuten Lieferung positionieren wird und welche Auswirkungen dies auf den weiteren Verlauf des Konflikts in der Ukraine haben wird. Klar ist jedoch, dass die Diskussion um den Einsatz von Streumunition und andere umstrittene Waffensysteme weiterhin für Spannungen sorgen wird.