US-Immobilienmarkt: Erschwinglichkeit auf dem Tiefpunkt seit 2007
Die Erschwinglichkeit von Wohneigentum in den USA hat den niedrigsten Stand seit 17 Jahren erreicht. Mit einem Medianpreis von 360.000 US-Dollar und steigenden Hypothekenzinsen sind die Kosten für den Hauskauf für den durchschnittlichen Amerikaner kaum noch tragbar.
Wachsende Belastung für Durchschnittsverdiener
Ein neuer Bericht von Attom zeigt, dass die Kosten für ein typisches Eigenheim – einschließlich Hypothekenzahlungen, Versicherungen und Steuern – im zweiten Quartal 2024 35,1 % des durchschnittlichen Lohns verschlangen. Dies ist der höchste Anteil seit 2007 und ein deutlicher Anstieg gegenüber 32,1 % im Vorjahr. Der anhaltende Mangel an Immobilienangeboten hat den Medianpreis auf ein Rekordhoch von 360.000 US-Dollar getrieben und die Erschwinglichkeitskrise verschärft.
In mehr als einem Drittel der US-Märkte machten die Eigentumskosten 43 % des durchschnittlichen lokalen Lohns aus, weit über der 28 %-Richtlinie für Erschwinglichkeit. Rob Barber, CEO von Attom, betonte die Herausforderungen für Hauskäufer: „Es ist üblich, dass sich diese Trends während der Frühjahrs-Kaufsaison verstärken, wenn die Nachfrage steigt. Doch in diesem Jahr sind die Trends besonders herausfordernd für Hausjäger.“
Hohe Hypothekenzinsen und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit
Die Hypothekenzinsen bleiben hartnäckig hoch, mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 7,11 % für 30-jährige Darlehen. Dies ist ein leichter Anstieg gegenüber 7,08 % in der Vorwoche. Auch der Zinssatz für 15-jährige Darlehen stieg stark an und erreichte 6,99 %, nachdem er am 21. Juni noch bei 6,56 % lag.
Logan Mohtashami, Hauptanalyst bei HousingWire, kommentierte die Lage: „Der Anleihemarkt war in den letzten Tagen sehr volatil, aber die Spreads haben sich gut verhalten, was verhindert hat, dass die Zinsen noch höher steigen.“
Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, betonte auf einer geldpolitischen Konferenz in Portugal die Notwendigkeit, die Inflation weiter abzukühlen, bevor Zinssenkungen in Betracht gezogen werden. „Wir wollen sicherstellen, dass die aktuellen Werte eine echte Abbildung der zugrunde liegenden Inflation sind,“ sagte Powell. „Da die US-Wirtschaft stark ist, haben wir die Möglichkeit, uns Zeit zu nehmen.“
Sorgen um den Hausbaumarkt
Analysten sind zunehmend besorgt über die Aussichten des Immobilienmarktes, insbesondere in Schlüsselregionen wie Florida und Texas. Anthony Pettinari, Analyst bei Citigroup, stufte Lennar Corp. und D.R. Horton Inc. herab, da er befürchtet, dass der Immobilienmarkt in der zweiten Jahreshälfte „träge“ bleiben könnte. „Wir sehen eine Schwäche in den Daten – Genehmigungen, Starts, Verkäufe und Preise liegen alle unter den Erwartungen – und diese könnte anhalten,“ schrieb Pettinari.
Raymond James Financial Analyst Buck Horne stufte ebenfalls Lennar herab und verwies auf die „überproportionale Exponierung“ des Unternehmens in Florida. Horne nannte das „steigende Wiederverkaufsinventar“ als Grund für zusätzliche Vorsicht. Trotz dieser Herabstufungen bleibt Horne optimistisch für den breiteren Hausbausektor und schlägt vor, dass eine Neubewertung überfällig sei.
Marktstimmen
Rob Barber, CEO von Attom (bearish für den Immobilienmarkt): „Die neuesten Daten stellen eine klare Herausforderung für Hauskäufer dar. Es ist üblich, dass sich diese Trends während der Frühjahrs-Kaufsaison verstärken, wenn die Nachfrage steigt. Doch in diesem Jahr sind die Trends besonders herausfordernd für Hausjäger.“
Die aktuellen Entwicklungen auf dem US-Immobilienmarkt werfen ein Schlaglicht auf die tiefgreifenden wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich die amerikanischen Durchschnittsverdiener gegenübersehen. Angesichts der hohen Hypothekenzinsen und der steigenden Immobilienpreise wird es für viele immer schwieriger, den Traum vom eigenen Heim zu verwirklichen.
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