US-Dollar unter Druck: Veränderungen im globalen Währungsgefüge
Seit 1944 hat der US-Dollar den Status der globalen Leitwährung inne. Doch dieser Status scheint langsam zu bröckeln, und das globale Währungsgefüge könnte sich Schritt für Schritt zu einem multipolaren System entwickeln. In einem Interview zwischen dem US-Ökonom Nouriel Roubini und dem „Handelsblatt“ wurde diese Entwicklung erörtert. Aktuell ist der Dollar noch mit einem Anteil von 58 Prozent an den globalen Währungsreserven die Nummer eins, doch in der Zukunft könnte sich das ändern. Ein neues, multipolares Währungssystem auf Basis digitaler Zahlungstechnologien und Zentralbankwährungen ist denkbar.
Probleme des US-Dollars
Der US-Dollar steht mittlerweile vor vielen Problemen, die das Vertrauen in die amerikanische Währung schwächen. Die beiden Hauptfaktoren sind zum einen die enormen Staatsschulden und das Leistungsbilanzdefizit der USA. Zum anderen missbraucht Amerika durch seine Sanktionspolitik den US-Dollar als geopolitisches Instrument. Die US-Sanktionen gegen China, Iran und Russland haben viele Länder darin bestärkt, sich von der aktuellen Weltreservewährung unabhängig zu machen, so Roubini.
Erste Schritte in Richtung multipolares Währungssystem
Die ersten Schritte in diese Richtung lassen sich schon jetzt auf der Weltbühne beobachten. Zwischen Russland und China ist der Yuan bereits zur wichtigsten Handelswährung aufgestiegen. Auch Saudi-Arabien zieht den „Petro-Yuan“ als Zahlungsmittel für Öllieferungen in Betracht. Die globalen Goldkäufe der Zentralbanken deuten ebenfalls darauf hin, dass nach Alternativen zum US-Dollar gesucht wird.
Die Rolle digitaler Zahlungstechnologien und Zentralbankwährungen
Ein multipolares Währungssystem könnte zukünftig auf Basis digitaler Zahlungstechnologien und Zentralbankwährungen entstehen. Durch die Möglichkeiten der Digitalisierung und die Einführung von Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) könnten globale Währungsreserven dezentralisiert und diversifiziert werden. Dies könnte dazu führen, dass der US-Dollar an Bedeutung verliert und andere Währungen stärker ins Zentrum des globalen Währungsgefüges rücken.
Auswirkungen auf den Goldmarkt
Die Suche nach Alternativen zum US-Dollar könnte auch den Goldmarkt beeinflussen. Gold hat seit jeher als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gegolten und könnte in einem sich verändernden Währungsgefüge eine noch wichtigere Rolle einnehmen. Die steigenden Goldkäufe der Zentralbanken könnten daher auch als Vorbereitung auf eine mögliche Abkehr vom US-Dollar interpretiert werden.
Die Bedeutung einer diversifizierten Anlagestrategie
Angesichts der möglichen Veränderungen im globalen Währungsgefüge sollten Anleger eine diversifizierte Anlagestrategie verfolgen. Die Investition in verschiedene Anlageklassen, wie beispielsweise Edelmetalle, Aktien, ETFs oder Immobilien, kann dazu beitragen, das Risiko zu streuen und mögliche Verluste abzufedern.
Zitat Nouriel Roubini: „Die US-Sanktionen gegen China, Iran und Russland haben viele Länder darin bestärkt, sich von der aktuellen Weltreservewährung unabhängig zu machen.“
Die Zukunft des US-Dollars als Weltreservewährung ist ungewiss, und es ist wichtig, sich auf mögliche Veränderungen im globalen Währungsgefüge vorzubereiten. Eine diversifizierte Anlagestrategie und die Berücksichtigung von alternativen Währungen und Anlageklassen können dazu beitragen, das Risiko zu minimieren und Chancen in einer sich wandelnden Weltwirtschaft zu nutzen.
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